20. Februar nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hl. Leo, Bischof von Catania († ca. 780); hl. Hieromärtyrer Sadok († 342 oder 344) und 128 Märtyrer mit ihm; sowie hl. Hieromärt. Eleutherios, Bischof in Byzanz (2. Jh.); hl. Bessarion der Große, Wundertäter in Ägypten († 466); hl. Agatho, Papst v. Rom († 682); hl. Agatho, Wundertäter v. Kiever Höhlenkloster (13.-14. Jh.); Enthauptung des hl. Kornelij, Abt des Pskov (Pleskau) Höhlenklosters (1570) und s. Schülers Vassian v. Muron; Abt Makarij und 34 Mönche und Novizen des Valaam-Klosters, von den Lutheranern niedergemetzelt († 1578); hl. Kindeos, Bischof v. Pisidia; hl. Plutonios, Mönch; hl. Eleutherius, Bischof v. Tournai, Belgien († 531); hl. Eleutherius, Bischof v. Orleans († 740).
1. Der hl. Leo, Bischof v. Catania. Unterhalb des Vulkanbergs Ätna befindet sich die Stadt Catania. Dort lebte der hl. Leo, ein guter Hirte und mitleidvoller Lehrer des Volkes. Er kümmerte sich sehr um die Kranken und Armen. Sein Eifer für den Glauben war so groß wie seine Nächstenliebe gegenüber den weniger Glücklichen. Es tauchte in Catania ein Magier namens Heliodorus auf, der das Volk durch verschiedene Illusionen verführte und die Moral der Jugend verdarb. Einmal trat Heliodorus während des Gottesdienstes in die Kirche und begann seine obszönen Handlungen. Der hl. Leo trat auf ihn zu, band ihn mit dem einen Ende seines Omophors und führte ihn mitten auf den Marktplatz der Stadt. Dort befahl Leo, einen großen Scheiterhaufen zu errichten, und als die Flammen züngelten, stellte er sich mitten in das Feuer und zog Heliodorus in die Flammen. Heliodorus wurde völlig verzehrt, Leo hingegen blieb am Leben und unbeschadet. Alle, die von Heliodorus verhext worden waren und ihn als gewissermaßen göttlichen Menschen betrachteten, waren beschämt. Der mitleidvolle und eifrige Leo wurde im ganzen Königreich als großer Wundertäter verkündet, der den Menschen durch seine leuchtenden Wunder half. Als Leo seinen Lauf beendete, nahm er seine Wohnstatt ein beim Herrn, und aus seinen Reliquien strömte heilendes Myronöl. Er entschlief im achten Jahrhundert.
2. Der hl. Hieromärtyrer Sadok war Bischof in Persien. Er trat die Nachfolge des hl. Symeon an. Einmal erschien ihm der hl. Symeon im Traum und sagte zu ihm: „Gestern ich – heute du!“ Sadok deutete diese Worte gegenüber seiner Herde folgendermaßen: Letztes Jahr erlitt ich das Martyrium [der hl. Symeon], dieses Jahr wirst du [der hl. Sadok] es erleiden. In der Tat verhaftete ihn König Sapor zusammen mit vielen Klerikern und anderen Gläubigen und brachte sie vor Gericht. Sapor befahl ihnen zuerst, das Feuer und die Sonne als Gottheiten anzubeten. Sadok entgegnete: „Wir sind gut vorbereitet, für unseren Gott zu sterben; doch wir können nicht die Sonne oder das Feuer anbeten.“ Danach wurden sie gemartert und zum Tode durch Enthauptung verurteilt. Bevor sie enthauptet wurden, richtete Sadok ein Gebet an Gott: „Wasche uns, o Herr, von unseren Sünden rein durch unser Blut!“ Sadok übergab zusammen mit seinen Priestern und Laien auf glorreiche Weise den Leib dem Tod, die Seele aber dem unsterblichen Gott. Sie erlitten das Martyrium im Jahr 342 oder 344.
Der heilige Sadok
Was ist die Sonne? Ein Auge, das nicht sieht.
Was ist das Feuer? Ein Diener ohne Vernunft.
König Sapor sprach zu Sadok:
„Bete die Sonne und das Feuer an,
Die Götter, die die Welt regieren,
Nach der Lehre Zoroasters, des Weisen.“
Mit Güte erwiderte Sadok dem König:
„Dir, König, Gesundheit und Freude;
Doch wo verbeugt sich das Verständige vor dem Verstandlosen,
Wo ehrt das Sprachbegabte das Sprachlose?
Die Sonne – ist schön als ein Werk Gottes;
Die Flamme – wundervoll als Diener der Menschen;
Doch kann das Geschaffene das Unerschaffene ersetzen?
Kann das Tote Ersatz sein für das Lebendige?
Ist das Bildnis besser als der Maler?
Ist der Pflug kostbarer als der Pflüger?
In den Himmeln, o König, gibt es nur einen Gott,
Geistig, schön, gütig und allmächtig,
Der Schöpfer der sichtbaren und der unsichtbaren Welt,
Alles Geschaffenen Gestalter,
Aller Gaben Geber,
Menschenliebend und allmächtig –
Ihn offenbarte der einziggeborene Sohn.
Aus den persischen Irrungen rettete Er uns.
Über der Natur zu stehen unterwies Er uns
Und unser Antlitz dem Schöpfer zuzuwenden,
Unsere ganze Seele zum Himmel zu erheben,
Dorthin, wo unsere Heimat ist,
Der Engel und der Menschen Heimat.“
So sprach Sadok; und Sapor schlug ihm das Haupt ab.
Wasser ist feiner als Erde; Feuer ist feiner als Wasser; Luft ist feiner als Feuer; Elektrizität ist feiner als Luft. Aber in der geistigen Welt sind sowohl Luft als auch Elektrizität grobe Elemente.
Elektrizität ist sehr fein, aber die Stimme ist feiner als Elektrizität; der Gedanke ist feiner als die Stimme; und der Geist ist feiner als der Gedanke.
Luft ist fein und trägt die Stimme über eine weite Distanz. Elektrizität ist fein und trägt Licht über eine weite Distanz. Und so wird auch jede Handlung, jedes Wort, jeder Gedanke von dir in alle Teile des geistigen Reiches getragen. O wie schrecklich ist es, sündige Taten zu begehen, sündige Worte zu sprechen oder sündige Gedanken zu denken! In welch unermeßliche Weiten breiten sich dadurch die Wellen aus im geistigen Meer! Doch untersuche nicht die Einzelheiten der unbekannten Welt. Die Hauptsache ist, daß du weißt und ermißt, wie all deine Taten, Worte und Gedanken unvermeidlich einen Eindruck in allen vier Bereichen hinterlassen: bei Gott und in der geistigen Welt, in der Natur, bei anderen Menschen und in der eigenen Seele. Wenn du dich in diesem Wissen übst, wirst du ein höheres Maß an heilsamer Wachsamkeit erlangen.
Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus im Gespräch mit Nikodemus (Jh 3):
1. Wie Nikodemus, obgleich ein Lehrer in Israel, die geistigen Dinge nicht völlig verstand;
2. Wie der Herr absichtlich das Gespräch mit der Frage der geistigen Geburt begann – eine Frage, die dem Verständnis des Nikodemus ganz unzugänglich war –, um ihn damit zur Demut zu führen und ihn dann wie gutes Ackerland zu bebauen;
3. Wie sich Nikodemus am Anfang Christus mit Scheu und Zögern näherte (wie die meisten Gelehrten heutzutage), später jedoch mit mehr Freimut.
Über Gericht und Verdammnis
Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,
weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
(Jh 3,18)
Wer an Christus glaubt, wird nicht gerichtet, denn er richtet sich selbst und folgt dem Licht, das ihm vorangeht. Wie ein Mensch in tiefer Dunkelheit seine Schritte nach der Kerze in seiner Hand ausrichtet, so geht es auch demjenigen, der an Christus glaubt. Er richtet seine Schritte darauf aus, Christus als dem Licht in der Dunkelheit des Lebens zu folgen.
Doch derjenige, der nicht glaubt, ist schon gerichtet. Er hat keinen, der ihn auf dem unbekannten Pfad führt, und sobald er den ersten Schritt unternimmt, gerät er schon in die Irre. Wer nicht an Christus glaubt, ist zur Unwissenheit verurteilt, zur Schwäche, zum Zorn, dazu, die falschen und labyrinthischen Wege entlang zu stolpern, zu Laster, Verzweiflung und vielleicht Selbstmord. Er ist in zwei Welten verurteilt: in dieser Welt zu einer sinnlosen physischen und illusorischen Existenz, und in der anderen Welt zu ewiger Verdammnis. O wie finster ist der Weg der Kinder des Unglaubens und wie tief ist der Abgrund zwischen ihrem jeweils ersten und dritten Schritt!
O Allbarmherziger Herr, wahrlich, wir haben keinen anderen außer Dir, an den wir glauben könnten, und nichts anderes, an das wir glauben könnten. Du bist unser Erlöser aus der Finsternis, aus Sünde und Tod. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.