24.03.2024

11.03.2024

Gedenken

11. März nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Sophronios, Patriarch von Jerusalem († 644); hl. Märtyrer Pionios v. Smyrna und andere mit ihm († 250); hl. Georg der Sinait (7. Jh.); sowie Überführung der Reliquien des hl. Märt. Epimachos von Pelusium nach Konstantinopel (250); hl. Johannes Moschos, Verfasser des Buches Leimonarion oder Die Wiese († 622); hl. Sofronij, Klausner v. Kiever Höhlenkloster (13. Jh.), hl. Euthymios, Bischof v. Novgorod († 1458); hl. Sofronij v. Vratsa († 1815); hl. Alexij v. Golosejevskij-Skit, Kiever Höhlenkloster († 1917); hl. Georg der neue Wundertäter v. Konstantinopel; hl. Königin Theodora von Arta, Frau d. Michael Komnenos; hl. Oengus the Culdee, Verfasser der ersten irischen Martyriologie († 824).

1. Der hl. Sophronios, Patriarch von Jerusalem. Sophronios wurde in Damaskus geboren. Er hatte Eltern in höherer Stellung. Nachdem er weltliche Weisheit erlangt hatte, war er jedoch damit nicht zufrieden, sondern brach auf, um geistliche Weisheit zu erlangen. Im Kloster des hl. Theodosios befand er sich in Gesellschaft eines Mönches namens Johannes Moschos, den er sich zum Lehrer erwählte, und mit ihm zusammen reiste er umher und besuchte jene Asketen in Ägypten, die das asketische Leben praktizierten. Sein Leitspruch war: „Jeden Tag lerne mehr über die geistliche Weisheit.“ Alles, was sie gelernt hatten, schrieben sie nieder und veröffentlichten später zwei Bücher unter dem Titel: Leimonarion (Die Wiese). Später reiste er nach Rom, wo Moschos starb. Er hinterließ Sophronios ein Testament, in dem stand, daß man seinen Leib entweder nach Sinai oder in das Kloster des hl. Theodosios bringen sollte. Sophronios erfüllte den Wunsch seines Lehrers und brachte seinen Leib zum Kloster des hl. Theodosios. Danach blieb er in Jerusalem, das zu jener Zeit von der Persern befreit wurde. Er war anwesend, als das Verehrungswürdige Kreuz von Persien zurückgebracht wurde und Kaiser Heraklios es auf seinen Schultern in die Heilige Stadt trug. Der betagte Patriarch Zacharias, der auch aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war, lebte danach nicht mehr lange. Er nahm dann seine Wohnstatt ein in der anderen Welt. Patriarch Zacharias wurde durch Modestos ersetzt, der im Jahr 634 starb. Modestos wurde durch den seligen Sophronios ersetzt. Er leitete die Kirche zehn Jahre lang mit außergewöhnlicher Weisheit und Eifer. Er verteidigte die Orthodoxie gegen die monotheletische Häresie, die er auf dem Konzil von Jerusalem verurteilte, bevor sie auf dem Sechsten Ökumenischen Konzil [Konstantinopel 680 A.D.] verurteilt wurde. Er schrieb das Leben der hl. Maria von Ägypten, stellte die Ordnung der Großen Wasserweihe zusammen und führte mehrere neue Hymnen und Gesänge in verschiedene Gottesdienste ein. Als der arabische Kalif Jerusalem einnahm, bat ihn Sophronios, das Leben der Christen zu verschonen, was Omar unaufrichtig versprach. Als Omar begann, die Christen in Jerusalem auszuplündern und zu mißhandeln, betete Sophronios unter Klagen zu Gott, ihn fortzunehmen von den auf Erden Lebenden, so daß er nicht Zeuge der Entweihung der Heiligen Stätten werden möge. Gott erhörte sein Gebet und nahm Sophronios zu Sich in Seine himmlischen Wohnstätten im Jahr 644.

2. Der hl. Märtyrer Pionios und andere mit ihm. Pionios war ein Priester von Syrien. Er litt in Smyrna während der Zeit der Verfolgung unter Decius. Er wurde zur Kreuzigung verurteilt, worüber er außerordentlich froh war. Als die Soldaten ein Kreuz zimmerten und es auf den Boden legten, legte sich Pionios freiwillig auf das Kreuz, streckte seine Arme aus und befahl den Soldaten, Dornen in seine Hände zu nageln. Das Kreuz wurde in den Boden umgekehrt eingelassen, und ein Feuer wurde unter dem Kopf des Märtyrers entzündet. Viele Menschen versammelten sich ringsum. Pionios schloß seine Augen und betete innerlich zu Gott. Die Flammen des Feuers versengten nicht einmal die Haare auf seinem Kopf. Als das Feuer schließlich gelöscht wurde und alle dachten, Pionios sei tot, öffnete er seine Augen und rief jauchzend aus: „O Gott, empfange meine Seele“ und hauchte seinen Geist aus. Der Heilige schrieb Das Leben des hl. Polykarp von Smyrna, mit dem er nun in der Freude des Reiches Gottes ist. Er litt und wurde verherrlicht im Jahr 250.

3. Der gottgeweihte Gregor Sinaites war der Abt des Klosters vom Berg Sinai, ein großer Asket und gerechter Mann. In der Nachtwache zu Pas’cha trug ihn ein Engel zum Gottesdienst nach Jerusalem und brachte ihn am selben Tag wieder nach Sinai zurück. Er entschlief in Frieden im sechsten [nach anderen Quellen: im siebten] Jahrhundert.    

Lobeshymne

Der heilige Pionios

Pionios sprach, während er gemartert wurde:
„O Einwohner der berühmten Stadt Smyrna,
Mitbürger von Omar, der wohlbekannten,
Ich weiß, was ihr alle wißt,
Doch keiner von euch weiß, was ich weiß:
Die süße Freude des Sterbens kenne ich
Und noch süßer – die Hoffnung auf Christus.
Ich weiß, daß der Tod mich nicht zerstören wird,
Sondern nur den Körper von der Seele trennt.
Ich weiß, daß die Engel auf mich warten
In den Wohnungen des himmlischen Königs,
Und Engel, Propheten und Heilige,
Viele Armeen der von Gott Erwählten
Und die wundervollen Märtyrer Gottes.
Ich weiß, daß ich in mein Heimatland zurückkehre,
Aus dem ich hierher gekommen bin.
Das Ziel meines Leidens kenne ich.
(Ihr aber wißt nicht, warum ihr mich martert!)
Brodle, Bosheit, und rase gegen mich!
Mit ausgestreckten Armen erwartet mich der Retter,
Schlagt mich, ihr alle, mit noch größeren Martern.
Je härter das Leiden, desto eher die Dämmerung,
Je schneller der Tod, desto freudiger die Seele.“

Betrachtung

„Nichts Gutes kann allein durch unsere eigenen Anstrengungen vollbracht werden, sondern es bedarf der Kraft und des Willens Gottes. Nichtsdestoweniger verlangt Gott, daß wir unsererseits uns bemühen, mit Seinem Willen übereinzustimmen.“ Dies sind die Worte der hll. Barsanuphios und Johannes. Wenige Worte, doch viel ist damit gesagt. Wir haben die Pflicht, alles, was gut ist, zu hegen und zu pflegen, und wenn daraus etwas Gutes keimt, wächst und Frucht trägt, dann geschieht dies durch den Willen und die Kraft Gottes. Wir pflügen die Furchen, und Gott sät, wenn Er will. Wir reinigen die Gefäße des Geistes, und Gott gießt Seinen Geist hinein, wenn Er will. Alles vermag Er, wenn Er will. Und Er will alles, was der höchsten Weisheit und Nützlichkeit entspricht, das heißt, Seinem Plan zur Rettung der Menschen. Über die Deutung der Worte des Herrn: Seid klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben [Mt 10,16] schreibt der hl. Johannes Chrysostomos, der Herr habe dieses Gebot Seinen Jüngern gegeben, „damit sie auf irgendeine Weise mitarbeiten sollten und nicht alles allein als Werk der Gnade angesehen werden kann, und nicht denken, die Kränze der Herrlich-keit seien umsonst zu gewinnen.“ Und so sind sowohl unsere Anstrengung als auch Gottes geseg-nete Kraft für unsere Rettung unverzichtbar.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus im Gericht vor Kaiphas:
1. Wie Ihn der hebräische Hohepriester in seinem Haus in Haft behielt, umgeben von Männern, die fast genauso boshaft waren wie Kaiphas selbst;
2. Wie Petrus im Hof am Feuer saß und vor den Dienern dreimal den Herrn Jesus verleugnete;
3. Wie es auch heutzutage geschieht, daß Christen aus Furcht vor der Welt den Herrn auf diese Weise verleugnen: Sie geben vor, sie seien keine Christen, würden die Gebote des Herrn nicht kennen und sich um den Herrn nicht kümmern.

Homilie

Über die zweite Ankunft Christi

Wenn der Menschensohn in Seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit Ihm,
dann wird Er Sich auf den Thron Seiner Herrlichkeit setzen. (Mt 25,31)

So spricht der Herr, unmittelbar bevor Er jene furchtbare Erniedrigung durchlitt; bevor Er gefesselt, bespien, geschlagen, verspottet und gekreuzigt wurde. In der dunkelsten Stunde spricht Er von Seiner größten und herrlichsten Stunde. Bevor Er auf schreckliche und elende Weise aus der Welt schied, sprach Er über Seine Wiederkehr in Herrlichkeit. Beim ersten Mal kam Er aus der Höhle in Bethlehem, demütig und unbeachtet. Und Er wird wiederkehren in den Wolken Seiner Engel. Beim ersten Mal entsproß Er der Erde; beim zweiten Mal wird Er aus den Himmeln erscheinen. Beim ersten Mal stand und kniete Er auf der Erde; beim zweiten Mal wird Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen.
Wenn Er wiederkehrt auf Seinem Thron der Herrlichkeit, wird es keinen geben, der Ihn nicht sieht. Keiner wird wie die Weisen beim ersten Mal fragen: Wo ist der König? [Mt 2,2], denn diesmal werden alle den König sehen und Ihn als König erkennen. Doch dieses Sehen und Erkennen wird für die einen Freude sein, den anderen aber Furcht und Entsetzen verursachen. Stellt euch die Freude derer vor, die Seine Gebote erfüllt, gebetet und gute Werke in Seinem Namen getan haben, und besonders jene, die um Seines Namens willen gelitten haben. Und stellt euch die Furcht und das Entsetzen derer vor, die Ihn in Jerusalem bespien, geschlagen und gekreuzigt haben, wie auch derer, die im Lauf der Jahrhunderte Seine Wunder verleugnet, Seinen Namen verspottet und Seine Gebote gebrochen haben.
O Barmherziger Herr, vergib uns allen, die wir Deinen Namen anrufen und in unserer Schwäche sündigen. Vergib uns vor der schrecklichen Stunde des Gerichts, wenn Du Dich in Deiner Herrlich-keit offenbaren wirst mit all Deinen Heiligen Engeln. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen. 

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24.03.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).