25.03.2024

12.03.2024

Gedenken

12. März nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Theophan der Bekenner († Ende 8. Jh.); hl. Symeon der Neue Theologe († 1022) und sein Altvater Symeon der Fromme vom Studion-Kloster († 987); hl. Gregor Dialogos, Papst von Rom († 604); sowie ger. Aaron der Hohepriester, Bruder des Propheten Moses des Gottsehers; ger. Phineas, Enkel v. Aaron (1500 v. Chr.); hl. Kyros v. Alexandria (6. Jh.); hl. Märt. Dimitrios der Kühne, König von Georgien († 1289); hl. Theoktistos Dragutin v. Serbien († 1316); hl. Pol, Bischof von Leon, Apostel der Bretagne († 572); hl. Alphege, Bischof v. Winchester, England († 951); hl. Nikodimos von Mammola († 990).

1. Der gottgeweihte Theophan der Bekenner. Theophan wird Sygrianer genannt, weil er in Sygria geboren wurde. Er war mit Kaiser Leo dem Isaurier [717-741] und seinem Sohn Kopronymos [741-775] verwandt. Er besaß großen Reichtum und Prunk. Doch all dies verlor für Theophan seinen Wert, als der Herr Jesus Christus in seiner Seele zu herrschen begann. Er weigerte sich zu heiraten; und als er zur Heirat gezwungen wurde, gelang es ihm, seine Braut davon zu überzeugen, in Keuschheit wie Bruder und Schwester miteinander zu leben. Als seine Eltern starben, trat seine Frau in ein Frauenkloster und er in ein Männerkloster ein. Sein Kloster war gelegen in den sygrianischen Bergen in der Provinz Kyzikos. Der einstmals ruhmreiche und begüterte Theophan lebte in diesem Kloster wie der Letzte der Armen. Alle waren über die Wandlung in ihm erstaunt. Da er aufgrund seines starken Glaubens, seiner Enthaltsamkeit und Weisheit bekannt geworden war, wurde er zum Siebten Ökumenischen Konzil berufen [Nikäa 787], auf dem die Verehrung der Ikonen bestätigt wurde. Aufgrund seiner Reinheit und Keuschheit gewährte ihm Gott die Gabe, Wunder zu wirken, durch die er alle Wunden heilte, besonders aber Geisteskrankheiten und Wahnsinn. Er betete zu Gott für alle Kranken und Unglücklichen und half ihnen durch seine Gebete. Doch als er selbst krank wurde und seine Krankheit länger anhielt, lehnte er es ab, zu Gott für die Wiederherstellung seiner eigenen Gesundheit zu beten, sondern ertrug seine Krankheit mit Dankbarkeit. Als die ikono-klastische Verfolgung unter dem ruchlosen Kaiser Leo dem Armenier wieder aufflammte, wurde Theophan nach Konstantinopel gebracht und ins Gefängnis geworfen, wo er zwei Jahre in Drangsal, Schmerz und Demütigung verbrachte. Dann verbannte ihn der Kaiser auf die Insel Samothrakien. Dies hatte er im Geist vorausgesehen und es gegenüber seinen Wärtern erwähnt. Nachdem er in Samothrakien eingetroffen war, lebte er dort noch dreiundzwanzig Tage. Danach trat er vor seinen Herrn und Schöpfer, um seinen verdienten Kranz der Herrlichkeit zu empfangen.

2. Der gottgeweihte Symeon der Neue Theologe. Dieser Gott-tragende und große Vater der Kirche wurde in Galatia, Paphlagonien, geboren. Symeon wurde in Konstantinopel ausgebildet und dann Hofbeamter am Hof der Kaiser Basileios und Konstantin Porphyrogenitos. Symeon verließ alles um Christi willen und zog sich in ein Kloster zurück. Er widmete sich dem asketischen Leben unter der Anleitung seines Altvaters Symeon. Danach wurde er Abt des Klosters des hl. Mamas, am Ende lebte er als Klausner. Er ist der größte Theologe nach dem hl. Gregor dem Theologen. Symeon fühlte Gottes Gnade in seinem Herzen. Seine Worte sind wahre theologische und geistige Offenbarungen. Er entschlief im Jahr 1032. Seine Reliquien sind wundertätig.

3. Der hl. Gregor Dialogos, Papst von Rom, war der Sohn des Senators Gordianus und später selbst Senator und Bürgermeister der Stadt Rom. Als sein Vater starb, widmete sich Gregor dem geistigen Leben. Von seinem Besitz baute er sechs Klöster in Sizilien und das siebte in Rom zu Ehren des hl. Apostels Andreas. Dort wurde er zum Mönch geweiht. Seine Mutter Sylvia ging ins Kloster und wurde zur Nonne geweiht. Nach dem Tod des Papstes Pelagius II. wurde Gregor zum Papst gewählt. Er floh vor dieser Ehre und Autorität und verbarg sich in Bergen und Schluchten; doch der Herr offenbarte ihn jenen, die ihn suchten, auf folgende Weise: Eine feurige Säule leuchtete vom Boden bis in den Himmel über dem Ort, wo sich Gregor versteckte. Er war außergewöhnlich großzügig. Sein ganzes Einkommen wurde verwendet, um Unterkünfte und Hospize für die Armen zu bauen. Oft lud er weniger glückliche Menschen ein und diente ihnen am Tisch. Er verbrachte seine Zeit, inspirierende Bücher zu schreiben. Er wird Dialogos genannt, da er ein Buch unter dem Namen verfaßte, in dem er die Wunder der italienischen Heiligen darstellte. Er verfaßte auch die „Liturgie der Vorgeweihten Gaben“, die am Mittwoch und Freitag der Großen Fastenzeit zelebriert wird. Sein Erzdiakon Peter sah eine Taube über Gregors Haupt schweben, wenn er sich zum Schreiben niedersetzte. Er trat vor den Herrn im Jahr 604.

Lobeshymne

Der gottgeweihte Theophan

Leo der Armenier bietet Theophan
Reichtümer, so viel wie er will,
Nur seinen Namen soll er setzen
Auf die böse Liste der Ikonoklasten.
Aus dem Kerker schreibt ihm Theophan:
„O Kaiser, dir zu Gefallen kann ich nicht sein,
Noch kann ich Gott und zugleich dir treu sein.
Als ich jung war und gefügig der Welt,
Hatte ich riesige Besitztümer.
Das alles ließ ich zurück und wandte mich zu Gott,
Verteilte alles und zog mich in die Wildnis zurück.
Doch in der Wildnis hatte ich keinen Hunger,
Gott speiste und erquickte mich durch Sich Selbst.
In meinem hohen Alter, was bietest du mir?
Staub, den ich schon in meiner frühen Jugend verachtete!
Nichts, o Kaiser, kannst du mir geben,
Was mir der Herr nicht hundertfach gäbe,
Außer Martern, auf die ich so lange gewartet habe.
Von der Welt werden mich die Martern trennen
Und mich vereinen mit dem unschätzbar kostbaren Herrn.
O Kaiser, warum führst du Krieg gegen die Ikonen?
War nicht Christus Selbst wie eine Ikone,
Wie eine Ikone der Ewigen Hypostase,
Wie eine Ikone der Allmächtigen Dreiheit,
Wie eine Ikone des verborgenen Gottes,
Verborgen und unnahbar.
Dich und mich – uns beide wird Er richten.
Herrsche, o Kaiser, aber hoffe auf deine Ablösung.
Die Welt geht vorüber, nur Gott bleibt.
Wer mit Gott ist, fürchtet die Welt nicht.“

Betrachtung

Niemand, nicht einmal der Herr Selbst, findet Gefallen daran, die Hochmütigen zu belehren. Keiner möchte denjenigen unterweisen, der behauptet, er wisse schon alles. Denn groß ist die Macht Gottes, und von den Demütigen wird Er verherrlicht (Sirach 3,19). Und David sagt: Die Sanften wird Er zum Recht führen, die Sanften wird Er Seine Wege lehren (Ps 24,9). Der Hochmütige will alle belehren, aber sich von niemandem, außer von sich selbst, belehren lassen; doch der Demütige möchte keinen belehren, sondern möchte stets nur belehrt werden, ungeachtet, von wem. Eine leere Ähre erhebt ihren Kopf hoch über das ganze Feld, doch eine volle ist nach unten gebeugt.
O stolzer Mensch, wenn doch nur dein Schutzengel irgendwie den Schleier vor deinen Augen fortziehen würde und dir das endlose Meer all dessen zeigte, was du nicht weißt! Du würdest vor jedem Menschen knien, vor dem du dich in deinem Hochmut gerühmt und den du verachtet hast, und du würdest mit Tränen rufen: „Vergib mir, vergib mir! Nichts weiß ich.“ Den Demütigen und Frommen wird oft gewährt, die Stunde ihres Todes zu kennen; doch für die Hochmütigen kommt der Tod unerwartet. Der hl. Gregor Dialogos berichtet von einem Bischof namens Carpus, der jeden Tag die Liturgie zelebrierte. Ihm erschien plötzlich einer aus der anderen Welt und sagte: „Mach weiter damit, Mir zu dienen, solange deine Beine stehen und deine Hände arbeiten. Und am Tag des Entschlafens der Gottesmutter komm zu Mir, und Ich werde dir deinen Lohn in Meinem himmli-schen Reich geben, zusammen mit all denen, die bei diesen Gottesdiensten gebetet haben.“ Nach einem Jahr, am Fest des Entschlafens der Gottesmutter, zelebrierte Bischof Carpus die Göttliche Liturgie, bat seinen Klerus um Vergebung und übergab Gott seine Seele. Und sein Gesicht leuchtete mit einem Licht wie die Sonne.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den Herrn Jesus vor Pilatus:
1. Wie die Hebräer Ihn vor Pilatus anklagten und Er nichts antwortete;
2. Wie Er auf Pilatus’ Fragen keine Antwort gab;
3. Wie der Herr spricht, wenn es notwendig ist, den Menschen vor dem Teufel, vor der Sünde, Krankheit und Tod zu schützen; doch wie Er schweigt, wenn es darum ginge, daß Er, der Verteidiger der Menschheit, Sich Selbst zu verteidigen hätte.

Homilie

Auch über die zweite Ankunft Christi

Und alle Völker werden vor Ihm zusammengerufen werden. (Mt 25,32)

Alle Völker werden vor dem Herrn zusammengerufen, wenn Er in Seiner Herrlichkeit erscheint, umgeben von den heiligen Engeln, sitzend auf Seinem Thron als Richter der Lebenden und der Toten. Alle Völker werden vor Ihm versammelt werden; alle, ohne Ausnahme. Nicht nur jene Hebrä-er, die Ihn folterten, nicht nur die Christen, die Ihn verherrlichten, sondern auch die Heiden, die nichts von Ihm wußten und Ihn nicht anerkannten. Wenn Er auch nicht vor allen Völkern erschien, so sandte Er ihnen doch jemanden oder gab ihnen etwas, woran sie Gottes Willen und den Weg der Rettung hätten erkennen können. Deshalb müssen alle Völker vor Ihm erscheinen, um gerichtet zu werden.
O welch ein furchterregender und gewaltiger Anblick, wenn alle Menschen und alle Stämme der Erde vor Ihm, der in Seiner Herrlichkeit heller als viele Sonnen erstrahlt, versammelt werden! Welche Freude für die heiligen Märtyrer und Bekenner, wenn sie sehen, daß in dieser unzählbaren Menge keiner mehr die Gottheit des Herrn Jesus leugnen kann! Doch es wird an diesem Ort und zu dieser Stunde keinem mehr nützen, die Gottheit unseres großen Herrn anzuerkennen und zu bekennen, wenn er Ihn auf Erden verleugnet hat. Dann und dort werden die Konten geschlossen – ohne Gewinn, ohne Verlust. Das, was man vor den Herrn bringt, durch das wird man entweder verurteilt oder gerechtfertigt werden.
Jetzt ist die Zeit, die Gottheit Jesu anzuerkennen, jetzt, da viele Ihn verleugnen und Er von vielen angezweifelt wird. Jene, die den Herrn lieben und Vertrauen auf all Seine Worte haben, werden das leicht verstehen können. Worüber sollten sie, die Ihn lieben, auch besorgt sein, woran zweifeln, warum zögern, wenn Er es doch gesagt hat?
O Herr Jesus Christus unser Gott, erbarme Dich unser! Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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25.03.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).