21. März nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hl. Jakobos, Bischof und Bekenner (8. Jh.); hl. Kyrillos, Bischof von Catania in Sizilien; hl. Thomas, Patriarch von Konstantinopel († 610); hl. Serapion († ca. 366); sowie hll. Märtt. Philemon und Domnina v. Rom; hl. Pachomios, Mönch aus Nerecta; hl. Lupikinus, Wüstenbewohner im Jura-Gebirge (Gallien) († 480); hl. Thomas, Patriarch von Konstantinopel († 610); hl. Neumärt. Michael v. Mauroudis († 1544); hl. Seraphim v. Vyritsa († 1949): hl. Enda v. Aran, Mönch († 530).
1. Der hl. Jakobos, Bischof und Bekenner. Weder der Ort seiner Geburt noch der Ort, an dem er als Bischof diente, sind bekannt. Nur dies ist bekannt: Er erfüllte das Gesetz Christi und verbrachte viel Zeit damit, sich strenger Askese zu widmen im strikten Fasten und Gebet. In der Zeit des Kopronymos erlitt Jakobos große Bedrängnisse und Leiden von Seiten der Ikonoklasten, beispielsweise Hunger, Gefangenschaft und alle Arten von Verhöhnung. Schließlich übergab er Gott seine Seele in Frieden, Dem er in diesem Leben treu gedient hatte. Er lebte und litt im 8. Jahrhundert.
2. Der gottgeweihte Kyrillos, Bischof von Catania auf Sizilien. Kyrillos wurde in Antiochia geboren und war ein Schüler des hl. Apostels Petrus. Er leitete die Herde Christi gut. Mit Hilfe des Gebets hatte er die Gabe, Wunder zu wirken. Er tat dies mit bitterem Wasser, das nicht zum Trinken geeignet war. An jenem Ort gab es im Sommer kein anderes Wasser; doch durch das Gebet verwandelte er dieses bittere Wasser in trinkbares. Er entschlief in Frieden.
3. Der hl. Thomas, Patriarch von Konstantinopel, lebte während der Herrschaft der Kaiser Mauritios und Phokas und zur Zeit der hll. Patriarchen Johannes des Fasters und Kyriak. Aufgrund seiner großen Frömmigkeit und seines Eifers zog Thomas die Aufmerksamkeit des hl. Johannes auf sich und wurde von diesem Heiligen in den Rang des patriarchalen Vikars erhoben. Nach dem Tod Kyriaks wurde Thomas zum Patriarchen berufen. Zu jener Zeit geschah ein besonderes Ereignis. Als einmal eine Prozession mit Kreuzen stattfand, begannen die Kreuze von allein zu schwingen und aneinanderzustoßen. Alle Menschen waren darüber erstaunt. Als der Patriarch erfuhr, daß dies tatsächlich geschehen war, rief er Theodor Sykeon zu sich, den bekannten Eremiten, der die „Gabe der Unterscheidung“ besaß. Der Patriarch bat Theodor, ihm zu erklären, was dieses Ereignis vorver-künde. Theodor betete zu Gott und offenbarte dem Patriarchen, daß dieses Ereignis großes Unglück voraussage, sowohl für die Kirche als auch für das Griechische Reich, das infolge interner religiöser und politischer Spaltungen leiden würde. Christen würden gegeneinander kämpfen und sich gegenseitig vernichten. All dies traf bald darauf ein. Thomas bat Theodor, für ihn zu beten, daß Gott ihn vor Beginn dieser Tragödien zu sich nähme. „Befiehlst du, daß ich zu dir komme oder sehen wir einander dort drüben vor Gott?“ So antwortete Theodor dem Patriarchen und deutete damit an, daß dieser bald sterben würde. Am selben Tag wurde der Patriarch krank und entschlief, kurz darauf folgte der hl. Theodor. Der hl. Thomas starb im Jahr 610 und nahm seine Wohnstatt ein beim Herrn.
4. Der gottgeweihte Serapion war ein Gefährte des hl. Antonios des Großen. Er war Abt des Klosters von Arsina in der Nitrischen Wüste, wo es mehr als elftausend Mönche gab. Paladios und Sozomenos nannten ihn „den Großen“. Er entschlief ungefähr im Jahr 366. Der hl. Serapion schrieb: „Denke nicht, Krankheit sei schwer; nur Sünde ist schwer. Krankheit begleitet uns nur bis zum Grab, doch Sünde folgt dem Sünder sogar über das Grab hinaus.“
Der gottgeweihte Serapion
Serapion wollte eine Sünderin retten,
So gab er sich selbst als Sünder aus,
Zur Sünderin ging er, als wolle er die Sünde begehen.
Doch vor dem Sündigen sprach er zu ihr:
„Warte noch eine Weile, wir haben die ganze Nacht,
Bis ich mein Gebet beende; dann werden wir es tun!“
Serapion begann die Gebete zu lesen.
Seinen Geist erhob er zu Gott, daß er nicht abschweife.
Und Gebet nach Gebet begann er zu lesen,
Seufzer nach Seufzer zum Allerhöchsten sandte er hinauf.
Den ganzen Psalter und andere Gebete las er,
Und lange Gebete begann er für die Sünder.
Schluchzen und Seufzen unterbrachen seine Gebete,
Bis sogar die sündige Frau zu klagen begann,
Zu stöhnen und zu schluchzen wie nie zuvor in ihrem Leben,
Und sie erkannte, daß der Heilige nicht der Sünde wegen gekommen war,
Sondern um sie aus ihrer Verderbnis zu retten
Und sie zu Gott zu erheben aus dem Schlamm und sie zu läutern.
Da rief die Frau: „Was soll ich tun?
Siehe, beschämt bin ich, mich ekelt vor mir selbst!“
Serapion erteilte ihr Anweisungen
Und übergab sie der Fürsorge der weisen Schwestern.
Dann nahm er den Pfad, der vor ihm lag, zurück zur Wüste
Voller Freude, denn eine sündige Seele hatte er gerettet.
Von vielen, die nach Reichtum streben, kann man die folgende Rechtfertigung hören: Wenn man reich ist, kann man viel Gutes tun! Glaubt ihnen nicht; denn sie täuschen sowohl sich selbst als auch andere. Der hl. Johannes Klimakos kannte sehr gut die verborgendsten Motive der menschlichen Seele, als er sagte: „Die Liebe zum Geld beginnt in der Meinung, daß dadurch Barmherzigkeit möglich wird, und endet im Haß auf die Armen.“ Das bestätigt sich bei allen, die das Geld lieben, sowohl bei den Reichen als auch bei den weniger Reichen. Der habgierige Mensch sagt: „Wenn ich Geld hätte, würde ich diese und jene gute Tat vollbringen.“ Glaubt ihm nicht. Möge er sich selbst nicht glauben. Möge er sich selbst wie in einem Spiegel betrachten und auf andere schauen, die Geld haben und dieses oder jenes gute Werk nicht tun. So wäre auch er, wenn er einigen Besitz erlangt hätte. Der weise Johannes sagt wiederum: „Sage nicht, du müßtest Geld für die Armen sammeln, so daß du ihnen dadurch helfen und selbst das Reich Gottes erlangen könntest. Erinnere dich daran, daß das Reich Gottes für zwei kleine Münzen erworben werden kann [vgl. Lk 21,2].“ (Stufe 16) Wahrlich, die Witwe aus dem Evangelium kaufte es für zwei kleine Münzen; doch der reiche Mann, vor dessen Tür Lazarus lag, konnte es mit seinem ganzen Reichtum nicht kaufen. Wenn du nichts hast, was du den Armen geben kannst, bete zu Gott, daß Er ihnen geben möge, und dadurch gibst du Almosen und gewinnst das Himmelreich. Als der hl. Basileios der Neue der Kaiserin, der Witwe des Kaisers Konstantin Porphyrogenitos, vorhersagte, daß sie zuerst eine Tochter und dann einen Sohn gebären würde, bot ihm die Kaiserin viel Gold an. Der Heilige lehnte es ab. Doch die Kaiserin beschwor ihn im Namen der Heiligen Dreiheit, daß er es nehmen möge. Da nahm der hl. Basileios drei Goldstücke und gab sie Theodor, seinem armen Diener, und sagte: „Wir wollen nicht viel von diesen Dornen, schrecklich stechen sie.“
Laßt uns über den gekreuzigten Herrn nachdenken, über:
1. Sein Haupt, verwundet von der Dornenkrone;
2. Seine Augen, geschlossen im Schmerz;
3. Seinen Mund, ausgetrocknet vor Durst.
Über den Ersten und Letzten, den Lebendigen
Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte, der Lebendige.
Ich war tot, doch nun lebe Ich in alle Ewigkeit.
(Offb 1,17-18)
So spricht der Herr Jesus zu Seinem geliebten Jünger Johannes in einer Vision auf der Insel Patmos. Fürchte dich nicht – wovor? Fürchte nicht die Verfolgung der Kirche durch die Heiden. Fürchte nicht die Henkersknechte, die Meine Gläubigen an allen Orten foltern. Fürchte nicht die Kaiser, die Verfolgungen gegen die Christen anzetteln. Fürchte nicht die mächtigen Tyrannen dieser Welt, die Meine Erniedrigung und Meinen Tod verspotten. Fürchte nicht die Dämonen, die die Menschen durch die Leidenschaften verblenden, so daß sie nicht die Wahrheit sehen, die auf die Erde gebracht wurde. Fürchte nichts!
Herr, wie könnte ich mich nicht fürchten? Wie könnten wir nicht in Furcht geraten, wenn sich die ganze Welt, bis zu den Zähnen bewaffnet, gegen uns erhebt, die wir gering sind an Zahl?
Fürchtet euch nicht, denn Ich bin der Erste und der Letzte, das Alpha und das Omega, und all diese Armeen von Spöttern gegen euch sind nichts als ein Wirbelwind von Toten. Ich bin, bevor die Zeit begann und nach dem Ende der Zeit; vor dem Anfang aller Dinge und nach dem Ende aller Dinge, die geschaffen wurden, bin Ich. Sie aber sind alle eingeschlossen in die eine Spanne der Zeit, die Ich jedem Geschöpf zugemessen habe, und diese Spanne können sie nicht ausdehnen.
Fürchte dich nicht, denn Ich war tot, doch nun lebe Ich. Fürchte nicht einmal den Tod. Ich bin vor dem Tod und nach dem Tod. Der Tod ist mein Knecht, und ich erlaube Meinem Knecht, Mir in dieser Welt zu dienen. Ich gab Mich drei Tage in die Hand Meines Knechtes, und dann befahl Ich ihm, Mich gehen zu lassen – und siehe, Ich lebe. Ich bin der Herrscher über den Tod wie über das Leben. Ich bin der Herrscher über die Zeit wie über die Ewigkeit. Fürchte dich nicht! Ich lebe in alle Ewigkeit, und du wirst mit Mir leben. Ich bin das Alpha und das Omega.
O Ewiger und Unsterblicher Herr, gewähre, daß diese Worte in den Seelen Deiner Gläubigen erklingen, wann auch immer sich Verfolgungen gegen Deine heilige Kirche erheben. Mögen wir uns nicht fürchten, denn Deine Rechte hält uns. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.