08. April nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hll. Apostel Herodion, Agabos, Asynkritos, Rufos, Phlegon und Hermas von den Siebzig und andere mit ihnen; hl. Nifont, Bischof von Novgorod († 1156); hl. Celestinus, Bischof von Rom († 432); sowie hl. Märt. Pausilippus v. Heraklea in Thrakien (ca. 117-138); hll. Märtt. Josias und Joseph v. Berg Charasam, Persien († ca. 341); hl. Ruf (Rufos) der Gehorsame v. Kiever Höhlenkloster (14. Jh.); hl. Neumärt. Johannes (Koulika) († 1564); hl. Neumärt. Johannes Naukliros („Kapitän“) in Thessalien († 1699). Spanische Ikone der Allheiligen Gottesmutter.
1. Die hll. Apostel Herodion, Agabos, Rufos, Asynkritos, Phlegon und Hermas gehören zu den Siebzig Aposteln. Alle wurden vom Apostel Paulus in seinen Briefen erwähnt. Herodion war ein Verwandter von Paulus. Grüßt Herodion, meinen Stammverwandten (Röm 16,11), schreibt der hl. Paulus an die Römer. Als Bischof von Neo-Parthia erlitt Herodion viel durch die Hände der dort lebenden Hebräer. Sie schlugen ihn mit Stöcken auf den Kopf, sie schlugen ihn mit Steinen auf den Mund und stachen ihn mit Messern. Nachdem sie ihn für tot hielten und liegenließen, erhob sich der hl. Herodion und diente weiter den Aposteln. Er half dem Apostel Petrus in Rom und wurde zusam-men mit vielen anderen Christen am selben Tag enthauptet, an dem der hl. Petrus gekreuzigt wurde.
Der hl. Agabos besaß die Gnadengabe der Prophetie. Zwei seiner Prophezeiungen sind in der Apostelgeschichte aufgezeichnet. Zuerst prophezeite er eine große Hungersnot in der ganzen Welt, die während der Herrschaft des Kaisers Claudius eintrat: Einer von ihnen namens Agabus trat auf und weissagte durch den Geist, eine große Hungersnot werde über die ganze Erde kommen. Sie brach dann unter Claudius aus (Apg 11,28). Zweitens nahm er den Gürtel des Apostels Paulus, als er ihn, der auf dem Weg nach Jerusalem war, in Cäsarea traf, band ihn um seine eigenen Hände und Füße und sagte: So spricht der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Hebräer in Jerusalem ebenso fesseln und den Heiden ausliefern (Apg 21,11).
Der hl. Rufos war Bischof von Theben in Griechenland. Der hl. Paulus erwähnt ihn ebenfalls: Grüßt Rufus, der vom Herrn auserwählt ist (Röm 16,13).
Der hl. Asynkritos war Bischof von Hyrkania und wird zusammen mit anderen in Römer 16,14 erwähnt.
Der hl. Phlegon wird auch in diesem Brief erwähnt: Grüßt Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder mit ihnen (Röm 16,14). Er war Bischof in der Stadt Marathon in Thrakien.
Der hl. Hermas, der zusammen mit den anderen erwähnt wird, war Bischof in Dalmatien.
Sie alle verbreiteten wie Bienen für Christus den Honig des Evangeliums in verschiedenen Regionen und litten viel aus Liebe zu Christus. Alle wurden hinübergeführt ins ewige Reich Christi des Geliebten.
2. Der hl. Nifont, Bischof von Novgorod, zeichnete sich durch großen Enthusiasmus in der Errichtung und Restauration von Kirchen aus und durch seinen großen Mut, den Vorgaben der tyrannischen Fürsten nicht zu folgen. Dreizehn Tage vor seinem Tod erschien Nifont der hl. Feodosij [vom Kiever Höhlenkloster, 3. Juni] und kündigte ihm seinen unmittelbar bevorstehenden Heimgang in die andere Welt an. Er entschlief im Jahr 1156.
3. Der hl. Celestinus, Papst von Rom, war ein großer Vorkämpfer des orthodoxen Glaubens. Auf dem Dritten Ökumenischen Konzil (Ephesos 431) schrieb Celestinus einen Brief gegen den Häretiker Nestorios. Er entschlief in Frieden im Jahr 432.
Die heiligen Apostel
Die heiligen Apostel, Auserwählte Gottes,
Vollendeten den Lauf und erreichten das Ziel.
Die Eitelkeit der Welt verachteten sie; zu Gott hin strebten sie.
Das Weltliche opferten sie, doch sie erlangten das Ewige.
Ihre Liebe zu Christus, stärker als alle anderen Mächte,
Leuchtete für sie durch die Finsternis des Heidentums.
Das Rennen ist vorüber, die Schlacht gewonnen,
Eine Armee von Helden wurde zu Christus geführt.
In Christus gibt es viele Siegeskränze,
Wer möchte, kann sich einen Kranz gewinnen.
Heilige Apostel, betet zu Gott,
Daß Er uns nicht das Himmelreich verschließe.
Es gibt ein Heldentum über dem Heldentum, und eine Askese, höher als Askese. Der hl. Epiphanios von Zypern lud eines Tages Hilarion den Großen zum Essen ein, und, um seinem Gast noch größere Ehre zu erweisen, tischte er ein gebackenes Hühnchen auf und bot es ihm an. Hilarion sagte zu ihm: „Bitte verzeih mir, seit ich zum Mönch geweiht wurde, habe ich nichts Geschlachtetes mehr gegessen.“ Darauf erwiderte der hl. Epiphanios: „Und ich habe mich, seit ich zum Mönch geweiht wurde, nie mehr auf mein Bett gelegt, ohne nicht zuvor all meinen Feinden vergeben zu haben.“ Hilarion rief verwundert aus: „Deine Tugend ist größer als meine, heiliger Vater.“ Dies ist eine Sache, die für uns von größter Wichtigkeit ist. Fasten ist bewundernswert, doch das Vergeben von Kränkungen ist noch viel bewundernswerter. Durch das Fasten bereitet man sich auf den Großmut vor, doch durch Vergebung der Verletzungen zeigt man Großmut. Das Fasten geht der Vergebung voraus, doch das Fasten allein ohne Vergebung rettet nicht.
Laßt uns nachdenken über den auferstandenen Herrn Jesus:
1. In Seinem irdischen Leib vor der Auferstehung – ein Leib, der Hunger, Schmerz und Tod unterworfen war;
2. In Seinem himmlischen Leib nach der Auferstehung – ein Leib, der Hunger, Schmerz und Tod nicht unterworfen war.
Über die Auferstehung der Toten
Nun könnte einer fragen: „Wie werden die Toten auferweckt,
was für einen Leib werden sie haben?“ (1 Kor 15,35)
Der Apostel Paulus sah die Einwände der Ungläubigen in bezug auf die Auferstehung der Toten voraus und widerlegte die Einwände. Auch heutzutage fragen die Ungläubigen, die das Wunder der Auferstehung in der Natur mit ihren leiblichen Augen nicht gesehen haben und daher noch weniger in der Lage sind, die geistige Auferstehung zu sehen: „Wie werden die Toten auferstehen?“ Was für eine törichte Frage!, fährt der Apostel fort. Auch das, was du säst, ist nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Wenn der Same, der in die Erde gesät wird, nicht stirbt, kann die Pflanze nicht wachsen; mit anderen Worten, etwas völlig anderes als der Same wird entstehen. Doch die Ungläubigen sehen mit ihren Augen und sehen doch nicht, sondern fragen weiter: „Wie wird ein toter Mensch auferstehen?“ Wie? Auf dieselbe Weise, in der Christus auferstand. Er ging leblos ins Grab ein und erstand lebendig. Sogar in der Natur gibt es eine Auferstehung aus dem Tod; doch stärker als in der Natur wird sie durch den auferstandenen Herrn offenbar. Damit es einfacher für uns wird, zu glauben und zu hoffen – an die Auferstehung im allgemeinen zu glauben und auf die eigene Auferstehung zu hoffen: Er Selbst erstand aus dem Grab, und davor ließ Er Lazarus auferstehen, den vier Tage Toten, und zuvor noch den Sohn der Witwe von Nain und Jairus’ Tochter.
„Doch mit welcher Art Körper werden die Toten auferstehen?“, fragen die Ungläubigen. In einem Körper solcher Art, wie Gott es will. Bei Gott gibt es viele Arten von Körpern. Der Apostel Paulus unterteilt alle Körper in zwei Gruppen: in irdische Körper und in himmlische Körper. Daher werden jene, die in irdischen Körpern gestorben sind, in himmlische gekleidet; das Unverwesliche anstelle des Verweslichen; das Unsterbliche anstelle des Sterblichen; das Schöne anstelle des Häßlichen. Auch im himmlischen Körper wird der Mensch sich und andere erkennen, wie sich der Mensch auch erkennt, sei er nun in die Lumpen eines Bettlers oder in königlichen Purpur gekleidet.
O Gütigster und Reichster Herr, überlaß uns nicht dem ewigen Verderben, sondern kleide uns in das Gewand der Unsterblichkeit als königliche Söhne. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.