09. April nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hl. Märtyrer Eupsychios († 362); hl. Märtyrer Badimos (Vadim) († 376); sowie hll. Märtt. Fortunatus, Donatus, zwölf Jungfrauen und sechs Laien in Sirmium († 304); hll. Märtt. Desan, Bischof, Mariabos, Priester, Abdiesos und 270 andere Märtt. in Persien († 362); hl. Akakios, Bischof v. Amida in Mesopotamien († 5. Jh.); hl. Woutruide, Klostergründerin (Niederlande) († 688); neuerschienene hll. Märtt. Raphael, Nikolaos, Irini auf Lesbos († 1463).
1. Der hl. Märtyrer Eupsychios war von adliger Herkunft und gut im frommen Glauben unter-richtet. Während der Regentschaft Julians des Apostaten, und als der hl. Basileios der Große die Kirche Gottes in Cäsarea leitete, ging Eupsychios die Ehe mit einer angesehenen jungen Frau ein. Doch es war ihm nicht gegeben, auch nur einen Tag des Ehelebens zu erfahren; denn als die Hoch-zeit stattfand, gab es dort auch ein heidnisches Fest mit Weiheopfern an den Götzen Fortuna. Eupsy-chios ging zusammen mit seinen Gefährten in den Tempel und zerschlug alle Götzenbilder und beschädigte sogar den Tempel selbst. Als Julian davon hörte, geriet er in großen Zorn und befahl, die Übeltäter zu enthaupten, viele Christen in die Armee einzuziehen, eine enorme Steuerlast und die Kosten für die Wiederherstellung des Tempels der Fortuna allen Christen aufzuerlegen und der Stadt ihren Ehrennamen „Cäsarea“ zu entziehen, der ihr von Julius Cäsar gegeben wurde, und sie mit ihrem früheren Namen Maza zu bezeichnen. Zuerst wurde Eupsychios an einen Baum gebunden, grausam gemartert und später enthauptet. Dies geschah im Jahr 362. Kurz darauf besuchte der verruchte Kaiser Julian die Stadt (Maza) auf seinem Weg nach Persien, gegen das er Krieg führte. Der hl. Basileios der Große ging hinaus, um ihm zu begegnen. Er trug drei Gerstenbrote als Zeichen der Achtung und Gastfreundschaft. Der Kaiser befahl, dem Heiligen als Gegengabe eine Handvoll Heu zu geben. Der hl. Basileios sagte zum Kaiser: „Du machst dich über uns lustig, Kaiser. Wir reichen dir Brot, von dem wir uns selbst ernähren, und du gibst uns Nahrung für das Vieh, die du durch deine ganze Macht nicht in Speise für die Menschen verwandeln kannst.“ Darauf erwiderte der Kaiser: „Wisse, daß ich euch mit diesem Heu füttern werde, wenn ich aus Persien zurückkehre.“ Doch der boshafte Apostat kehrte aus Persien nicht zurück, denn er erlag dort einem verdienten und unnatürlichen Tod.
2. Der hl. Märtyrer Badimos. Während der Herrschaft des persischen Königs Sapor (Shapur II.) wurde Badimos, der Abt eines Klosters, ein für seine Großzügigkeit berühmter Mann, zusammen mit sieben seiner Schüler ins Gefängnis geworfen. Mit ihnen im Gefängnis war ein gewisser Fürst Nirsan, der auch ein Christ war. Jeden Tag wurden sie herausgeholt und geschlagen. Fürst Nirsan geriet in Furcht und gelobte, den Glauben abzulegen und die Sonne anzubeten. Dies gefiel Sapor, und er versprach Nirsan neben anderen Dingen, ihm den ganzen Besitz von Badimos’ Kloster zu geben, wenn er Badimos eigenhändig enthaupten würde. Nirsan stimmte dem zu. Mit zitternder Hand und verängstigt durch den majestätischen Anblick Badimos’, hieb er dem heiligen Mann mit seinem Schwert viele Male auf den Hals, bis er ihn schließlich enthauptete. Kurz darauf verfiel Nirsan der Verzweiflung und tötete sich selbst mit dem Schwert. So empfing er aus seiner eigenen Hand die angemessene Strafe für den Mord an dem Gerechten. Der heilige Badimos litt im Jahr 376.
Der heilige Märtyrer Badimos
Der tapfere Badimos schaute dem Tod ins Auge
Und bedauerte Nirsan, der ins Elend gestürzt war...
Jetzt aber steht Nirsan vor ihm mit gezogenem Schwert.
Vor Gott hat er keine Furcht, doch vor dem Heiligen.
Drohend schwingt er das Schwert, und drohend läßt er es sinken!
Vor dem Knecht Gottes ist er wahrlich ein echter Feigling!
„Nirsan, Nirsan!“, spricht Badimos zu ihm:
„Auf dem Weg in die Ewigkeit spricht Badimos zu dir.
Du hast Christus verleugnet und die Lüge umarmt,
Allein durch dich selbst hast du deine Seele verloren.
Den Tod erwarte ich mit Eifer zu jeder Stunde,
Daß er mir die Pforte öffne zum ewigen Reich.
Doch durch deine Hand zu sterben,
Dies macht mich bekümmert,
Und dich niemals mehr zu sehen, o Fürst.
Jeden Verräter Christi wird ewige Finsternis umhüllen
Und zweifache Schwärze – einen, der Christen tötet.“
Das sagte der Heilige und verstummte in der Stille.
Und Nirsan erschlug ihn mit zittriger Hand.
Solch ein Löwe starb durch einen erschrockenen Hasen!
Doch wen tötete Nirsan? Sich selbst oder den Heiligen?
Ewige Gerechtigkeit spricht: Der Dieb richtet sich selbst;
Doch dem Heiligen Gottes widerfuhr kein Schaden.
Es heißt, daß Perikles ein Mensch von fast vollkommener Gestalt war, abgesehen davon, daß sein Kopf zu lang war und einem Kürbis glich, so daß er sich belustigte Blicke zuzog, wenn er barhäuptig erschien. Um diesen Mangel an diesem großen Führer seines Volkes zu verbergen, stellten ihn griechische Bildhauer stets mit einem Helm dar. Wenn schon die Heiden auf diese Weise danach strebten, die Mängel ihrer Mitmenschen zu verbergen, wieviel mehr sollten wir Christen dies tun! Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung (Röm 12,10), gebietet der Apostel allen, die Christus folgen. Wie können wir sagen, daß wir dem sanftmütigen und allreinen Christus folgen, wenn wir jeden Tag die Luft mit unserem Gerede über die Sünden und Schwächen der anderen vergiften? Seine eigenen Tugenden und die Schwächen der anderen zu verbergen – darin liegt die größte geistliche Weisheit.
Laßt uns nachdenken über den auferstandenen Herrn Jesus:
1. Wie Er Maria Magdalena im Garten erschien und Maria Ihn zuerst nicht erkannte;
2. Wie Er Maria mitfühlend grüßte, sie Ihn erkannte, in große Freude geriet und ihre Freude den Jüngern mitteilte.
Über die Notwendigkeit zu sterben, um dadurch mehr Frucht zu bringen
Amen, Amen, Ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. (Jh 12,24)
Warum wirft ein Sämann Weizenkörner in den Boden? Damit der Weizen stirbt und verrottet? Nein, damit er lebt und Frucht bringt. Wenn der Sämann den Samen aussät, denkt er nicht an den Tod und das Verrotten des Samens, sondern an dessen Leben und Fruchtbarkeit. Wahrlich, mit Freude sät der Sämann seine Saat aus und denkt nicht an Tod und Verwesung, sondern an Leben und Frucht-barkeit.
Der Sämann ist Christus, und die Menschen sind Sein Weizen. Es gefiel Ihm, uns als Weizen zu bezeichnen. Es gibt viele andere Samenarten auf der Erde, doch keine ist so wertvoll wie Weizen. Warum hat uns der Herr über die ganze Erde gesät? Damit wir sterben und verrotten? Nein, damit wir leben und Frucht bringen. Er erwähnt unseren Tod nur beiläufig. Er erwähnt den Tod nur als Bedingung des Lebens und der vielfachen Ernte. Das Ziel des Sämanns ist nicht der Tod, sondern das Leben. Aber der Same muß zuerst sterben und verrotten. Er erwähnt dies nur beiläufig, da Er weiß, daß wir uns dessen völlig bewußt sind. Er erinnert uns nur beiläufig daran, während Sein Evangelium von Leben und Fruchtbarkeit kündet. Über diese Dinge spricht Er sehr ausführlich, denn Er weiß, daß wir uns dessen nicht so bewußt sind und an Unwissenheit und Zweifeln ersticken. Er spricht nicht nur über das Leben zu uns, sondern Er zeigt uns auch, was das Leben ist. Durch Seine Auferstehung zeigt Er uns das Leben und die reiche Ernte, die heller ist als die Sonne. Und die ganze Geschichte Seiner Kirche ist eine Landkarte des Lebens.
O Unbesiegbarer Herr des Lebens, rette uns aus dem Tod der Sünde: Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.