23.04.2024

10.04.2024

Gedenken

10. April nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hll. Märtyrer Terentios, Africanus, Maximus, Pompeius und 36 andere mit ihnen († 250); 6.000 hll. Märtyrer in Georgien († 1615); sowie hll. Märtt. Jakobos, Presbyter, und Azadanes und Abdikios, Diakone, in Persien († ca. 380); Proph. Hulda (2 Kön 22,14); hl. Milteades, Papst v. Rom; hll. Märtt. die Nonnen vom Kloster Kvabtakhevi (Georgien), die während der Invasion der Tamerlan das Mart. erlitten († 1386); hl. Neumärt. Dimas v. Smyrna († 1763); hl. Neumärt. Gregor V., Patriarch v. Konstantinopel († 1821); hl. Mönchmärt. Chrysantos v. Xenophontos, Berg Athos.

1. Die hll. Märtyrer Terentios, Africanus, Maximus, Pompeius und 36 andere mit ihnen.  Sie alle litten für Christus und wurden während der Regierungszeit des Kaisers Decius mit Kronen der Herrlichkeit gekrönt. Auf Anordnung des Kaisers verkündete der Gouverneur von Afrika seinen Untertanen, daß jeder den Götzen Opfer darbringen müsse. Jenen, die sich weigerten, drohte der Gouverneur grausame Martern an. Viele, die diese Drohungen hörten, fielen vom Glauben ab und beteten die Götzen an. Diese vierzig jedoch blieben unerschütterlich in ihrem Glauben und wurden den Martern übergeben. Der hl. Terentios sprach seinen Gefährten Mut zu, indem er sagte: „Brüder, laßt uns wachsam sein, daß wir Christus unseren Gott nicht verleugnen, damit Er uns nicht vor Seinem himmlischen Vater und den heiligen Engeln verleugnet.“ Der Gouverneur teilte sie in zwei Gruppen. Sechsunddreißig von ihnen wurden ausgepeitscht, zerfleischt, dann streute man Salz in die offenen Wunden. Schließlich wurden sie alle enthauptet. Die ersten vier wurden ins Gefängnis geworfen mit schweren Eisenketten um den Hals, die Hände und Füße. Ein Engel Gottes erschien ihnen im Gefängnis, berührte die Ketten der Gefesselten, und die Ketten fielen ab. Danach bereitete der Engel eine prächtige Tafel für sie und speiste sie. Sie wurden abermals zur Folter herausgeführt und gemartert und wieder ins Gefängnis gebracht. Dann befahl der Gouverneur, daß die Zauberer so viele giftige Geschöpfe – Schlangen, Skorpione und andere – wie möglich sammeln und in die-selbe Zelle mit den Märtyrern einsperren sollten. Diese widerwärtigen Geschöpfe wollten aber jene von Gott Erwählten nicht berühren, sondern drängten sich in einer Ecke zusammen, wo sie die drei Tage über blieben. Am dritten Tag, als die Tür geöffnet wurde, huschten diese abstoßenden Wesen heraus und bissen die Zauberer. Schließlich verhängte der Gouverneur die Todesstrafe über die vier Märtyrer. Als sie herausgeführt wurden, um enthauptet zu werden, sangen sie voller Freude Psal-men und priesen Gott, der sie gewürdigt hatte, den Märtyrertod zu sterben. Sie litten ehrenvoll im Jahr 250 und wurden des Königreichs für würdig befunden.

2. Die sechstausend Märtyrer in Georgien. In der Wildnisregion von David-Garejeli in Georgien gab es zwölf Klöster, in denen über Jahrhunderte hinweg viele Mönche dem asketischen Leben nachgingen. Im Jahr 1615 griff der Großkönig von Persien Schah Abbas I. Georgien an, verwüstete es und enthauptete viele Christen. Als Schah Abbas einmal früh am Morgen am Fest der Auferstehung auf die Jagd ging, bemerkte er viele Lichter in den Bergen. Dies waren die Mönche aus den zwölf Klöstern, die mit erleuchteten Fackeln in den Händen die Prozession um die Auferstehungskirche durchführten. Als der Schah herausfand, daß dies Mönche waren, fragte er erstaunt: „Wurde nicht ganz Georgien dem Schwert übergeben?“ Daraufhin befahl er seinen Soldaten, sofort loszuziehen und die Mönche zu enthaupten. In diesem Augenblick erschien Abt Arsenios ein Engel Gottes und teilte ihm mit, daß der Tod unmittelbar bevorstehe. Arsenios informierte seine Brüder. Sie alle empfingen die Kommunion der Allreinen Mysterien und bereiteten sich auf den Tod vor. Plötzlich erschienen die Angreifer und schlugen zuerst den Abt in Stücke, der vor den anderen hervortrat, und dann alle anderen. Sie alle litten ehrenvoll und wurden im Jahr 1615 mit unvergänglichen Kränzen gekrönt. So vollendete sich die Geschichte dieser berühmten Klöster, die mehr als tausend Jahre lang als Herz der spirituellen Erleuchtung für die Georgier dienten. Heutzutage existieren nur zwei Klöster: das des hl. David und das des hl. Johannes des Vorläufers. Der georgische König Arcil sammelte die Reliquien der Mönche und bestattete sie würdig. Auch heute noch verströmen diese Reliquien ein süßduftendes Myronöl und heilen die Kranken. 

Lobeshymne

Die sechstausend Märtyrer von Georgien

Sechstausend Auserwählte Gottes
Freuten sich über die glorreiche Auferstehung,
Sechstausend Männerherzen,
Eine ganze Herde unschuldiger Lämmer!
Um die Kirche zogen sie mit Fackeln,
Süße Hymnen sangen sie zur Auferstehung,
Als der schreckliche Wolf aus der Mitternachtsfinsternis
Mit anderen hungrigen Wölfen angriff,
Um die unschuldigen Lämmer zu schlachten.
Jene aber waren nicht nur Lämmer, sondern Hirten
Des leidenden georgischen Volks,
Heilige und Lichtbringer,
Alle Mönche – wundervolle Asketen.
Für sie alle sah Arsenios den Tod voraus
Und sprach so zu den Mönchen:
„Meine Brüder, Söhne Georgiens,
Die Stunde ist gekommen, den Kelch zu trinken,
Den süßen Kelch des Leidens für Christus.
Seht, die Wölfe eilen durch die Berge.
Schneller, Brüder – zur Allreinen Kommunion.
Und danach – eine blutige Taufe!
Bereut für euch und für das Volk,
Und all eure Gedanken richtet auf Gott.
Den Übeltätern aber vergebt,
Die Pforten des Paradieses öffnen sich.
Möge jeder Bruder seinem Bruder vergeben.
Christus ist auferstanden – damit wir auferstehen,
Treu sind wir Ihm – bis in den Tod!“

Betrachtung

Wenn der Mensch seinen Geist von der Erde ablöst und ihn für Gott öffnet mit dem Wunsch, Ihm wohlgefällig zu sein, dann offenbart ihm Gott Seinen Willen auf verschiedene Weise. Der hl. Petros Damaskenos schreibt: „Wenn der Mensch von ganzem Herzen den Wunsch hat, Gott wohlgefällig zu sein, dann lehrt ihn Gott Seinen Willen durch seine Gedanken oder durch einen anderen Menschen oder durch die Heilige Schrift.“ Solch ein Mensch wird vorsichtig und achtsam sein, und er wird Gottes Hinweise von innen oder von außen erwarten. Für ihn gibt es keinen Zufall, und die ganze Welt wird für ihn zu einer zehnseitigen Harfe, die keinen einzigen Klang ohne den Finger Gottes hervorbringt.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den auferstandenen Herrn Jesus:
1. Wie Er den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus erschien und wie sie Ihn erkannten;
2. Wie ihre Herzen in ihnen brannten, als Er mit ihnen sprach und wie sie Ihn erst erkannten, als Er das Brot segnete und brach;
3. Wie der Herr plötzlich aus ihrem Blick verschwand.

Homilie

Über die lebendige Hoffnung

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in Seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben. (1 Petr 1,3)

Wer, meine Brüder, hat eine tote Hoffnung und wer eine lebendige? Wer auf tote Dinge hofft, hat eine tote Hoffnung. Wer auf den Lebendigen Gott hofft, hat eine lebendige Hoffnung.
Weiter, wer auf sich selbst und auf andere Menschen hofft, hat eine tote Hoffnung. Wer auf den Lebendigen Gott hofft, hat eine lebendige Hoffnung.
Und wiederum, wer auf Glück und Wohlstand in diesem kurzen irdischen Leben hofft und seine Hoffnung nicht über das Grab hinaus ausdehnt, hat eine tote Hoffnung. Wer auf die Auferstehung und das unsterbliche Leben im Reich des Himmels hofft, hat eine lebendige Hoffnung.
Wahrlich, eine lebendige Hoffnung ist besser als eine tote, wie Leben besser ist als Tod; wie Licht besser ist als Finsternis; wie Gesundheit besser ist als Krankheit; wie Erkenntnis besser ist als Unwissenheit.
Doch wer bringt und zeigt dem Menschen die lebendige Hoffnung? Wer und wie? Der Apostel Petrus beantwortet diese Frage wie folgt: Unser Herr Jesus Christus durch Seine Auferstehung von den Toten. Kein anderer als der Herr Jesus Christus und auf keine andere Weise als durch Seine eigene Auferstehung von den Toten. Durch Seine Auferstehung gab der Herr der kläglichen Hoffnung des Menschen Schwingen und lehrte sie über das Grab hinaus zu fliegen, indem Er dem Menschen das Ziel und den Gipfel und die Frucht jenseits des Grabes zeigte.
All dies wird nicht durch einen zweifelhaften Zeugen bestätigt, sondern durch den Apostel, der lange Zeit im Glauben geschwankt und Christus dreimal verleugnet hatte. Daher ist sein Zeugnis über den auferstandenen Herrn und die Bedeutung Seiner Auferstehung für uns unschätzbar wertvoll.
O Auferstandener Herr, Du Sieger über den Tod, tilge die tote Hoffnung aus unserem Wesen und pflanze durch die Gebete des hl. Petrus, Deines großen Apostels, eine lebendige Hoff-nung in uns ein. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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23.04.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).