30.04.2024

17.04.2024

Gedenken

17. April nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Hieromärtyrer Symeon, Bischof von Persien († 341) und andere mit ihm; hl. Akakios, Bischof von Melitene († 435); hl. Agapitus, Papst von Rom († 536); hll. Savvatij und Zosima, Gründer des Klosters Solovki im Weißen Meer († 1435 Savvatij und 1478 Zosima); sowie hl. Märt. Adrian v. Korinth († 151); hl. Ephrem der Große vom Matskveri-Kloster, Georgien († 9. Jh.); Erhebung der Gebeine (1641) des hl. Alexander v. Svir († 1533); hl. Makarios v. Korinth († 1805); hl. Paisij, Narr in Christo von Kiev († 1893); hl. Märt. Mönch Donnan v. Eigg und andere mit ihm († 618); hl. Neumärt. Ioann (Prigovovskij) († 1918). 

1. Der hl. Hieromärtyrer Symeon, Bischof von Persien. Unter der Herrschaft des verruchten Königs Sapor wurde Symeon zusammen mit zwei Presbytern namens Audel und Ananias um Christi willen gemartert. Der Eunuch des Kaisers namens Ustazan, der Christus zuvor verleugnet hatte, bekannte infolge des Tadels des hl. Symeon den wahren Glauben erneut vor dem König. Eintausend andere Christen wurden ebenfalls zusammen mit Symeon zur Hinrichtungsstätte geführt. Symeon trat absichtlich zurück, um der letzte zu sein, damit er noch bis zum Ende die anderen Christen ermutigen konnte und keiner in seinem Glauben aus Todesfurcht schwanke. Als der Presbyter Ananias seinen Kopf auf den Hackblock legte, zitterte sein ganzer Leib. Der Hofbeamte des Königs namens Fusik, der insgeheim Christ war, begann Ananias zu ermutigen, indem er sagte: „Habe keine Angst, alter Mann, schließ deine Augen und sei mutig, um so das göttliche Licht zu sehen.“ Nachdem Fusik dies gesagt hatte, wurde er als Christ erkannt und vor dem König angeklagt. Der König entkräftete ihn durch schwere Martern, ebenso seine Tochter, die Jungfrau Askitria. Nachdem der hl. Symeon gesehen hatte, wie seine Herde in die andere Welt hinüberging, wurde er schließlich enthauptet. Im folgenden Jahr am Großen Freitag wurde Azat (Ustazan), der geliebte Eunuch des Königs, ebenfalls um Christi willen getötet, mit ihm weitere tausend Christen. Da trauerte der König um seinen Eunuchen und unterließ das weitere Abschlachten von Christen. Sie alle litten würdig für Christus den König und Herrn im Jahr 341 oder 344.

2. Der hl. Akakios, Bischof von Melitene, führte ein asketisches Leben an seinem Geburtsort, d. h. in Melitene. Der sel. Otreios, Bischof jener Stadt, der am Zweiten Ökumenischen Konzil [Konstan-tinopel 381] teilnahm, weihte ihn zum Priester. Nach dem Tod des Otreios wurde Akakios Bischof. Er nahm teil am Dritten Ökumenischen Konzil [Ephesos 431], das die üble Blasphemie des Nestorios gegen die Mutter Gottes verurteilte. Hier kämpfte Akakios zusammen mit dem hl. Kyrillos von Alexandria für die Reinheit des orthodoxen Glaubens. Der hl. Akakios besaß reiche Gnade von Gott und wirkte viele Wunder. Nach langem und eifrigen Dienst für Gott entschlief Akakios in Frieden im Jahr 435.

3. Der hl. Agapitus, Papst von Rom. Agapitus wurde von Theodahad, dem König der Goten, zu Kaiser Justinian von Konstantinopel gesandt, um ihn von seinem Feldzug gegen die Goten abzubringen. Auf dem Weg heilte er einen stummen und blinden Menschen. In Konstantinopel half Agapitus mit, die Orthodoxie zu stärken und entschlief dort im Jahr 536.

4. Die gottgeweihten Savvatij und Zosima waren die beiden Gründer der asketischen Gemeinschaft auf der Solovetz-Insel im Weißen Meer. Viele große Heilige wurden in der Gemeinschaft von Solovetz (Solovki) verherrlicht. Der hl. Savvatij entschlief im Jahr 1435, und Zosima im Jahr 1478. 

Lobeshymne

Der heilige Zosima

Auf einer abgelegenen Insel inmitten der stürmischen See,
Jenseits der Eitelkeit der Welt und fern aller Unterhaltung,
Speiste Zosima seine Seele mit Gebeten,
Verteidigte sie gegen Dämonen mit dem Namen Gottes.
Die bösartigen Dämonen zogen erbittert gegen ihn los,
Und richteten all ihre Kraft gegen ihn.
Zosima spricht zu ihnen: „Vergeblich ist eure Mühe,
Solange die mächtige Hand Gottes mich beschützt.
Mich zu töten, ist das Gottes Wille?
Dann schlagt schnell zu und vergeudet keine Zeit!
Warum verwandelt ihr euch in wilde Tiere und Schlangen?
In zornige Wölfe, Tiger und Skorpione,
Wenn ihr nicht einmal die Kraft der Schatten habt,
Um mir irgendwie zu schaden.
Ihr seid furchtbar nur für die Söhne der Sünde
Und für die Liebhaber von Genuß und Gelächter.
Doch für jene, die Christi Joch lieben,
Die Mutter Gottes und reine Askese,
Seid ihr wie Nebel, den der Wind fortträgt.
In einem Augenblick ergreift er ihn und trägt ihn fort.
Wenn der Nebel einen Felsen anheben könnte,
Dann könnt ihr mich, den Sünder, ins Schwanken bringen!
Laßt mich allein, ich ergebe mich euch nicht.
Ich bin ein Knecht Christi; zu Christus schaue ich auf.“

Betrachtung

Nach dem Vierten Ökumenischen Konzil [Chalcedon] verbannte Kaiser Anastasios, ein Häretiker, die orthodoxen Patriarchen Elias von Jerusalem und Flavian von Antiochia ins Exil. Eines Tages sahen diese beiden Heiligen den Tod des häretischen Kaisers voraus und schickten einander zugleich dieselbe Botschaft zu: „Anastasios ist in diesem Augenblick gestorben; laßt uns auch aufbrechen, damit wir zusammen mit ihm vor Gottes Gericht stehen!“ Der Kaiser starb, und beide Patriarchen starben zwei Tage später. Welcher Eifer für den wahren Glauben! Und welch eine demütige Haltung gegenüber Gottes Gericht! Für diese Heiligen bestand kein anderer Grund, weiter auf der Erde zu leben, als die Wahrheit Gottes. Auch sagten sie nicht: „Wir haben ihn verurteilt“, sondern: „Möge ihn Gott verurteilen!“ Unser Aufenthalt auf der Erde ist kein Selbstzweck, sondern um uns zum Guten oder Bösen zu entscheiden, für die Wahrheit oder für die Unwahrheit. Selig sind wir, wenn wir in allem auf Gottes Willen und auf Gottes Gerichte vertrauen. In allen Angele-genheiten aber muß man einen starken Glauben haben. Diese orthodoxen Hierarchen hatten einen starken Glauben. Auch der hl. Akakios hatte einen starken Glauben. Als einmal eine große Trocken-heit herrschte und das Volk verzweifelte, führte dieser wundervolle Akakios eine Prozession der Einwohner durch die Stadt und um die Stadt herum. Er ordnete an, die Liturgie außerhalb der Stadt vor der Kirche des hl. Eustatios zu zelebrieren. Als der hl. Akakios die Heiligen Gaben geweiht hatte, goß er kein Wasser in den Wein, sondern betete zu Gott, Er, der Allmächtige, möge aus einer Wolke Wasser in den Kelch schicken. Gott erhörte das Gebet Seines treuen Dieners und sandte reichlich Regen in die dürstenden Felder wie auch in den Kelch.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den auferstandenen Herrn:
1. Wie Er vierzig Tage nach Seiner Auferstehung auf der Erde blieb, Sich den Gläubigen zeigte und ihren Glauben bestärkte;
2. Wie Er durch Sein Erscheinen während dieser vierzig Tage klar zeigte, daß Er nicht um Seiner selbst willen, sondern um der Menschen willen auferstanden ist.

Homilie

Über Christi wundervolles Versprechen

Wer siegt, dem will Ich geben, mit Mir auf Meinem Thron zu sitzen. (Offb. 3,21)

Dies, meine Brüder, ist Christi Versprechen – das Versprechen Dessen, Der der Überwinder des Teufels, der Sünde und des Todes ist.
Der Teufel, die Sünde und der Tod sind stärker als der Mensch – wer kann sie überwinden? Keiner außer Christus und jene, die sich an Christus festhalten und mit Seinen Waffen in den Kampf gehen.
Der Teufel ist so alt wie die Welt und sogar noch älter als die Welt. Wie kann der Mensch, dessen Lebensspanne mit einem Pendel gemessen wird, jenen besiegen, der gegen den Menschen seit Tausenden von Jahren Krieg geführt hat? Wie kann ein Mensch alle teuflischen Versuchungen überwinden, deren Zahl alle Sünden auf Erden umfaßt? Keinesfalls ist das möglich, solange er nicht weiß, daß der Herr die drei bedeutendsten Formen der teuflischen Versuchung auf dem hohen Berg überwand. Und keinesfalls, wenn sich der Mensch nicht fest an Christus bindet, an Ihn, Der älter ist als die Zeit und mächtiger als alle Engel, seien sie böse oder gut.
Die Sünde ist so alt wie der Teufel. Wie kann der Mensch, dessen Zeitspanne mit einem Pendel gemessen wird, die Sünde fliehen, die wie eine ansteckende Krankheit und ein übler Geruch von Generation zu Generation übergeht, von Mensch zu Mensch, seit der Mensch auf der Erde existiert? Keinesfalls, solange er nicht weiß, daß es einen Menschen gibt, den Einen und Einzigen, Der keine Sünde beging, weder in der Geburt noch nach der Geburt; der Gottmensch Jesus Christus, Der in der Demut Seiner Menschennatur und im Feuer Seiner Gottheit am Kreuz den Tod zerstörte. Und keinesfalls, solange er sich nicht fest an Christus bindet, der älter als die Sünde und mächtiger als alle Säleute und Überträger der Sünde ist.
Der Tod ist so alt wie der Mensch, der aus dem Paradies vertriebene Mensch. Wie kann der Mensch, dessen Zeitspanne mit einem Pendel gemessen wird, den Tod in diesem weltumspan-nenden Grab überwinden? Keinesfalls, solange er nicht die Kraft des Kreuzes und der Leiden Christi und die Wahrheit Seiner Auferstehung aus dem Grabe anerkennt. Keinesfalls, solange er sich nicht fest an Christus bindet, den allmächtigen Überwinder des Todes.
O welch eine herrliche Belohnung für jene, die den Sieg erringen! Sie werden auf dem Thron des größten Siegers sitzen, gekrönt mit den Kränzen der Herrlichkeit, auf dem Thron des größten Siegers im Himmel und auf der Erde! Ihm sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.   

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30.04.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).