18. April nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hl. Johannes, Schüler des hl. Gregor von Dekapolis († 820); hl. Märtyrer Johannes (Ioannis) der Neue von Ioannina († 1526); hll. Märtyrer Viktor, Zotikos, Zeno, Akyndinos und Severian; sowie hl. Kosmas, Bischof v. Chalcedon und sein Gefährte hl. Auxentios († 815-820); hl. Basil Ratishivili vom Heiligen Berg, Georgien (13. Jh.); hl. Evfimij, Erleuchter v. Karelien († 1435); hll. Antonij u. Felix v. hl. Nikolaus-Kloster in Karelien; hl. Neumärt. Priester Nikolaj († 1937) und Vasilij (Deržavin) († 1930) und Laien in der Stadt Gorodec, Nižni-Novgorod; hl. Neumärt. Johannes Koulikas; hll. Mönche Johannes und Athanasios v. Aegina.
1. Der gottgeweihte Johannes, Schüler des hl. Gregor von Dekapolis. Während der ikonokla-stischen Häresie ließ Kaiser Leo der Armenier Johannes zusammen mit seinem Lehrer Gregor und dem hl. Joseph dem Hymnographen foltern. Als Gregor aus diesem Leben schied, wurde Johannes der Abt des Dekapolis-Klosters in Konstantinopel. Nachdem er Abt geworden war, intensivierte er noch seine asketischen Mühen um des Gottesreiches willen. Er entschlief in Frieden um das Jahr 820. Nach seinem Tod begrub ihn der hl. Joseph würdig neben dem Grab des hl. Gregor.
2. Der hl. Neumärtyrer Johannes (Ioannis) der Neue von Ioannina. Johannes wurde in der Stadt Ioannina geboren, die einstmals die Hauptstadt des Königs Pyrrhus war. Als seine verarmten Eltern starben, begab sich der junge Johannes nach Konstantinopel und fuhr dort fort, seinem Gewerbe nachzugehen, denn er war Handwerker. Nicht lange davor hatten die Türken Konstantinopel eingekreist, und viele Christen verleugneten aus Furcht Christus und traten zum islamischen Glauben über. Der hl. Johannes hatte seine Werkstatt inmitten dieser Menschen, die zum Islam über-getreten waren. Je stärker Johannes in der Liebe zu Christus dem Herrn entbrannte, desto offener zeigte er sich vor diesen Verrätern Christi als Christ. Er begann mit ihnen über den Glauben zu streiten, und schließlich tadelte er sie für ihren Betrug an Christus. Sie zogen ihn vor den Richter und beschuldigten ihn fälschlich, wobei sie vorgaben, er sei früher zum Islam übergetreten, sei dann aber zum Christentum zurückgekehrt. Johannes wurde gefoltert und mit Ruten und Eisenstäben geschlagen, dann warf man ihn ins Gefängnis. Am folgenden Tag war das Fest der Auferstehung Christi, und wieder holten sie ihn zu weiteren Martern, und Johannes trat vor, wobei er sang: „Christus ist auferstanden von den Toten!“ Zu seinen Folterern sagte er mutig: „Tut, was ihr wollt, um mich so bald wie möglich aus diesem vergänglichen Leben ins ewige Leben zu senden. Ich bin Christi Knecht, ich folge Christus, für Christus sterbe ich, damit ich mit Ihm lebe!“ Danach wurde Johannes in Ketten gelegt und zum Verbrennungsplatz gebracht. Als Johannes ein großes Feuer für ihn bereitet sah, lief er darauf zu und sprang in die Flammen. Seine Folterer sahen, wie sehr er den Tod im Feuer liebte, zogen ihn heraus und verurteilten ihn zum Tod durch Enthaupten. Nachdem sie ihn enthauptet hatten, warfen sie seinen Kopf und seinen Leib ins Feuer. Später suchten Christen in der Asche und sammelten einige der Überreste seiner verehrungswürdigen und wundertätigen Reliquien. Sie legten sie in der Großen Kirche [Hagia Sophia] in Konstantinopel nieder. So erlitt der hl. Johannes von Ioannina den Märtyrertod und empfing den glorreichen Kranz der Märtyrer am 18. April 1526.
3. Die hll. Märtyrer Viktor, Zotikos, Zeno, Akyndinos und Severian. Alle fünf erlitten das Marty-rium während der Herrschaft des Kaisers Diokletian. Sie waren Heiden, bis sie Zeugen wurden der Leiden des hl. Georg des Großmärtyrers. Als sie die Leiden und die Tapferkeit dieses glorreichen Märtyrers und die vielen Wunder sahen, die geschahen, nahmen sie den christlichen Glauben an, für den sie kurze Zeit später ebenfalls litten und mit Herrlichkeit gekrönt wurden.
Der heilige Märtyrer Johannes der Neue
Johannes, Künstler in ehrbarem Handwerk,
Seine Seele war licht wie ein Goldstück,
Durch die Lehre Christi wundervoll erleuchtet.
Und er betet zu Gott: ihn mit den Leiden zu vermählen:
„O siegreicher Christus, Der für mich gekreuzigt wurde,
Aus sündiger Finsternis, reinige mich durch Leiden!
Den schändlichen Ruhm eines Verräters gib mir nicht,
Sondern vermähle mich mit den Leiden Deiner Dulder.
Bereite mich auf Leiden vor durch Deinen Heiligen Geist,
Und gewähre mir Leiden und führe mich zu ihnen.
Und Du, Mutter Gottes, von unendlicher Gnade,
Die unter dem verehrungswürdigen Kreuz Deines Sohnes stand,
Bete für mich in der Zeit meiner Leiden,
Daß ich wie eine unbezwingliche Mauer fest stehe.
Auch ihr, ihr heiligen Apostel, erbarmt euch meiner,
Daß der Widersacher des Menschengeschlechts nicht gegen mich siege.
Ihr heiligen Märtyrer, meine Freude,
In eure Ränge nehmt auch mich auf!
Und nun, Folterknechte, Verräter Gottes –
Euer ist Schwert und Feuer: Hier ist mein Leib!“
In einer Beschreibung des Martyriums der Christen unter dem persischen König Sapor heißt es: „Schwerter wurden stumpf, die Schwertträger fielen und die Schwertschmiede ermüdeten – doch das Kreuz wurde noch höher aufgerichtet und glänzte vom Blut der Märtyrer Christi.“ Zahllose Male haben die Verfolger des Christentums selbstzufrieden zueinander gesagt, daß sie das Christen-tum nun erledigt hätten. Doch in Wirklichkeit endete ihr Leben, während das Christentum erneut sproßte und erblühte. Dennoch denken einige unserer Zeitgenossen trotz dieser Erfahrung, das Christentum könnte gewaltsam ausgelöscht werden. Doch sie sagen nicht, durch welche Mittel dies geschehen könne. Und sie vergessen, daß dies immer wieder und wieder erfolglos versucht wurde. Es hatte seinen guten Grund, daß Tertullian den Heiden zurief: „Ihr vergießt unser Blut vergeblich; das Blut der Märtyrer ist der Same des Christentums!“
Laßt uns nachdenken über den auferstandenen Herrn Jesus:
1. Wie Seine Auferstehung denen, die Ihn liebten, unaussprechliche Freude brachte;
2. Wie Seine Auferstehung unaussprechliche Bitterkeit denen brachte, die Ihn haßten;
3. Wie Sein letztes Kommen [die Zweite Ankunft] in diese Welt in Macht und Herrlichkeit verschiedene Gefühle bei den Menschen auslösen wird – entweder Freude oder Bitterkeit.
Über das Zeugnis glaubwürdiger Zeugen
Wir waren Augenzeugen Seiner Macht und Größe. (2 Petr 1,16)
Wenn die Apostel über die herrliche Auferstehung des Herrn sprechen, sprechen sie im Plural, denn jeder von ihnen legte sein eigenes Zeugnis und zugleich das der anderen ab. Daher konnte der Apostel Petrus schreiben: Wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen Seiner Macht und Größe.
Nathanael war nicht bereit, nur durch das Hören zu glauben. Daher lud ihn der Apostel Philip-pus ein: Komm und sieh! [Jh 1,46] Nathanael kam und sah und glaubte. Und so ging es auch allen anderen Aposteln. Solange sie nicht Christus nahe gekommen waren, solange sie Ihn nicht gesehen und gehört hatten, glaubten sie nicht. Die Apostel wurden nicht von klug ausgedachten Geschichten angelockt. Ihr gesunder Menschenverstand suchte nach sichtbaren Fakten und nicht nach Mythen.
O meine Brüder, unser Glaube ist gut begründet und bewiesen. Gottes Spur in dieser Welt leuchtet hell. Es sollte kein Raum für Zweifel bestehen. Christi Auferstehung ist gut bezeugt. Keiner sollte darüber in Verzweiflung geraten können. Zweifel und Verzweiflung sind zwei Würmer, die aus der Fliegenlarve der Sünde entschlüpfen. Wer nicht sündigt, sieht Gottes Spur in der Welt und erkennt klar Christi Auferstehung.
O Auferstandener Herr, stärke uns mit der Kraft Deines Heiligen Geistes, so daß wir nicht sündigen und dadurch nicht blind werden für Deine Spur in der Welt und für das Licht Deiner Auferstehung. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.