07.05.2024

24.04.2024

Gedenken

24. April nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Märtyrer Sabas Stratilates von Rom und 70 Soldaten mit ihm († 272); hl. Elisabeth, Wunder-täterin v. Konstantinopel († 540); hll. Märtyrer Eusebius, Neon, Leontius und Longinus in Nikomedia († 303); hll. Märtyrer Pasikrates und Valentin (Valention) († ca. 228); hl. Thomas, Narr in Christo († Mitte 6. Jh.); hll. Neumärtyrer Lukas († 1546) und Nikolaos († 1776); sowie hl. Innozenz, Presbyter v. Ölberg (4. Jh.); hll. Sava (13. Jh.) und Alexij der Eremit v. Kiever Höhlenkloster; hl. Elias (Iorest) u. Sabas (Brânkovici) († 1683), Metropoliten von Ardeal (Transsylvanien), Bekenner gegen die Calvinisten; hl. Neumärt. Doukas v. Mytilene († 1752); hl. Neumärt. Georg in Anatolien († 1796); hl. Joseph der Bekenner, Bischof v. Maramures (Rumänien); hl. Alexis Toth, Priester v. Wilkes Barre, Pennsylvania († 1909); hl. Hieromärt. Branko von Veljusa, Serbien († 1941); hl. Egbert v. Lindisfarne († 792).

1. Der hl. Märtyrer Sabas der Soldat [Stratilates]. Der glorreiche Sabas lebte in Rom während der Herrschaft des Kaisers Aurelian [270-275] und hatte den Rang eines Heerführers inne. Seine Vorfahren gehörten zu einem Stamm der Goten. Er besuchte oft Christen im Gefängnis und unter-stützte sie aus seinen eigenen Mitteln. Aufgrund seiner großen Reinheit und seines Fastens gab ihm Gott Gewalt über unreine Geister. Als Sabas angeklagt wurde, Christ zu sein, trat er mutig vor den Kaiser, warf seinen Soldatengürtel zu Boden und bekannte offen Christus den Herrn. Sabas wurde auf verschiedene Weise gefoltert: ausgepeitscht, mit Eisen zerschabt und mit Fackeln verbrannt. Er unterlag nicht diesen tödlichen Martern, sondern erschien lebendig und gesund. Als seine Kamera-den sahen, daß Gott ihm offensichtlich half, nahmen sie den Glauben an Christus an. Diese Siebzig wurden sogleich auf Anordnung des Kaisers enthauptet. Christus Selbst erschien dem hl. Sabas in hellem Licht im Gefängnis und ermutigte Seinen Märtyrer. Danach wurde er zum Tod durch Ertrinken verurteilt. Sabas wurde in einen tiefen Fluß geworfen, in dem er im Jahr 272 Gott seine Seele übergab. Seine Seele ging zum Herrn, Dem er während der vielen Torturen treu geblieben war.

2. Die gottgeweihte Elisabeth. Schon mit jungen Jahren trat Elisabeth im Kloster der hll. Kosmas und Damian in Konstantinopel in den klösterlichen Stand und nahm die schwere Bürde auf sich, sich selbst um Christi und um ihrer Seele willen abzusterben. Sie betrachtete sich als Braut Christi und sah die Welt an, als existierte sie nicht. Aus ihrer großen Liebe zu Gott entströmte großes Mitgefühl mit den Menschen, besonders mit den Kranken und Leidenden. Mit der Gabe, die ihr Gott gewährt hatte, heilte sie verschiedene Krankheiten und Leiden der Menschen. Man sah sie während ihrer nächtlichen Gebete gänzlich von einem himmlischen Licht umgeben. Nach ihrem Tod besaßen ihre Reliquien die Kraft der Heilung, und eine große Zahl von Kranken und Leidenden kamen im Lauf der Jahrhunderte zu ihrem Grab. Sie entschlief in Frieden im Jahr 540 und ging ein in die Freude ihres Herrn.

3. Die hll. Märtyrer Eusebius, Neon, Leontius und Longinus waren Kameraden des hl. Georg. Als sie Zeugen wurden der tapferen Geduld und der Wunder des hl. Georg, wurden diese wundervollen Soldaten Christen – und dafür enthauptet.

4. Die hll. Märtyrer Pasikrates und Valentin. Als der Richter Pasikrates und Papianus, den Bruder des Märtyrers, der vom Glauben aus Angst vor den Martern abgefallen war, drängte, den Götzen Opfer darzubringen, legte Pasikrates seine Hand ins Feuer und rief: „Der Körper ist sterblich und wird vom Feuer verzehrt; doch die Seele ist unsterblich und fühlt nicht die sichtbaren Leiden!“ Seine Mutter blieb standhaft und sprach ihm bis zum Ende Mut zu. Er wurde zusammen mit Valentin enthauptet, und beide nahmen um das Jahr 288 ihre Wohnstatt ein im Reich Christi.

5. Der gottgeweihte Thomas, Narr in Christo. Immer wenn er in der Stadt Antiochia war, um für das Kloster Geschäfte zu tätigen, gab er stets um Christi willen vor, wahnsinnig zu sein. Ein gewisser Anastasios wollte ihm keine Almosen für das Kloster geben, sondern schlug ihn mit seiner Faust. Thomas prophezeite: „Von nun an werde ich weder etwas von Anastasios empfangen, noch wird mir Anastasios etwas geben können.“ Nach einem Tag starb Anastasios, und auch Thomas starb, bevor er sein Kloster erreichte. So wurde die Prophezeiung dieses heiligen Mannes erfüllt. Der hl. Thomas entschlief in Daphni in der Nähe von Antiochia zur Zeit des Patriarchen Domnus (546-560).

6. Die hll. Neumärtyrer Lukas und Nikolaos. Dieser wundervolle junge Mann Lukas, von Beruf Schneider, erlitt das Martyrium für Christus im Jahr 1564. Nikolaos erlitt das Martyrium im Jahr 1776.     

Lobeshymne

Der gottgeweihte Thomas der Hellsichtige

Der heilige Thomas gibt vor, verrückt zu sein,
Um Christi, seines Erlösers, willen,
Gott aber verherrlicht er in seinem Herzen,
Den Einzigen, den Schöpfer der Welt.
Gottes Name ist in seinem Herzen:
Erbarme Dich meiner, o guter Gott!
Dadurch ernährt er seine Seele:
Erbarme Dich meiner, o guter Gott!
Den heiligen Thomas kümmert es nicht,
Was die Welt über ihn sagt.
Möge die Welt lärmen, möge sie drohen.
Das wahre Gericht wird Gott sprechen.
Wer der Welt gefällig war,
Wird von Gott als falsch befunden.
Und Thomas lächelt
Über die Welt, die vorgibt, wichtig zu sein.
„O du Schatten über dem Wasser,
Warum gibst du vor, so wichtig zu sein?
Alle Wirklichkeit ist im Herrn;
Wenn du dich selbst für nichts erachtest,
Damit wirst du Ihn verherrlichen.“  

Betrachtung

Der hl. Johannes Chrysostomos ermahnt die Christen, zum Gebet in die Kirche zu kommen, indem er sagt: “Wenn ein Bote den Untertanen in einer Stadt ein kaiserliches Dekret überbringt, so erforschen die Bürger nicht das Leben des Überbringers, ob dieser reich oder arm, rechtschaffen oder sündig ist, sondern sie hören sorgfältig auf das, was er liest. Wenn ihn jemand nicht gehört hat, so fragt er einen anderen, der zugehört hat. Wenn du also eine solche große Achtung vor einem irdischen Herrscher hast, wie notwendig ist es dann, auf uns Priester hier zu hören, wo der Schöpfer der himmlischen Kräfte durch uns Sünder spricht.“ Und wahrlich, was ist die Heilige Schrift anderes als ein Sendschreiben des Himmelskönigs? Wie kann es nicht jeden Tag und jede Stunde für uns von Interesse sein, dieses einzigartige und rettende Dokument, wenn schon die geringste Autorität im Lande und ihre trivialen Anordnungen unser Interesse hervorrufen? Der hl. Antonius sagt: „Möge alles, was du tust, durch die Heilige Schrift gerechtfertigt sein.“ Doch wie kann man durch die Heilige Schrift Rechtfertigung erhalten, wenn man sie nicht kennt?

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über den auferstandenen Herrn Jesus:
1. Wie Seine Auferstehung alle Verwirrung, Schwermut und Kummer von uns nimmt;
2. Wie Seine Auferstehung den Seelen der Menschen Gelassenheit, Mut und guten Willen vermittelt.

Homilie

Über die Nichtigkeit aller anderen Dinge im Vergleich mit Christus

Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen.
(Phil 3,8)

Der Apostel, der dies schrieb, besaß weltliche Bildung, Besitz und Freunde, Jugend und Gesundheit. Er hatte alle Voraussetzungen für einen weltlichen Erfolg unter seinem Volk. Doch er sagte: Ich habe alles aufgegeben. Vor den Weisen dieser Welt wurde er zum Narren, für die Reichen zum Bettler, für seine Freunde zum Feind. Seine Jugend erschöpfte er durch freiwillig auf sich genommene Leiden und Bedrängnisse. Mit einem Schlag verschloß er sich alle Möglichkeiten zum irdischen Erfolg. Und warum hast du das getan, o heiliger Apostel Paulus? Weil er alles für Unrat erachtete, um Christus zu gewinnen.
Hat sich der Apostel Paulus getäuscht, meine Brüder, als er alles für Unrat hielt, und hat er etwas Größeres gewonnen, indem er Christus gewann? Zwanzig Jahrhunderte bezeugen, daß sich der Apostel nicht getäuscht hat und daß er, indem er Christus gewann, etwas unvergleichlich Größeres und Besseres gewann als das, was er verläßt und opfert. Er empfängt Weisheit vor aller weltlichen Gelehrsamkeit und unvergängliche und unverwesliche Schätze. Er findet Freunde in den Engeln Gottes und unsterbliche Jugend ohne Krankheit und Altern und göttlichen Erfolg, der ohne Verän-derung anhält im ewigen Leben. All dies gewinnt er, indem er Christus gewinnt. Und all dies gewinnt er, indem er alles verläßt, was die Welt ihren Anhängern gibt.
Wahrlich meine Brüder, Christus ist besser als die Welt; und es gibt nicht genügend Worte, um zum Ausdruck zu bringen, wie viel größer Er ist als die Welt. Die Welt täuscht ihre Anhänger; doch Christus belohnt jene wahrhaftig, die Ihn lieben. Denn die Welt gibt wenig und nimmt alles; sie gibt Verderben und nimmt das Leben. Christus jedoch verlangt wenig und gibt alles. Er verlangt nur, daß wir das Verderben von uns werfen, und Er gibt uns ewiges Leben. Christus, meine Brüder, ist unser einziger wahrer Freund.
O Auferstandener Herr Jesus, hilf uns, den Unrat von uns abzustreifen, das Verderben zurück-zuweisen, und gib uns das ewige Leben. Amen. 

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07.05.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).