26.12.2024

13.12.2024

Gedenken

13. Dezember nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hll. Märtyrer Eustratios, Auxentios, Eugenios, Mardarios und Orestes; hl. Lucia die Jungfrau († 304); hl. Hieromärtyrer Gavril (Gabriel), Patriarch von Serbien († 1659); sowie hl. German (Hermann), Wundertäter von Alaska († 1836) und Synaxis der ersten hll. Märtyrer Amerikas (Gottesdienst kann am 12. Dez. gesungen werden); hl. Arsenios von Latros (8.-9. Jh.); hl. Odilia, Jungfrau im Elsaß (Frankreich) († 720); hl. Arkadij, Mönch v. Novotorsk (11. Jh.); hl. Mardarij, Klausner vom Kiever Höhlenkloster ( 13. Jh.); hl. Innokentij, Bischof von Čerson († 1857); hl. Gabriel, Bischof v. Imeretia († 1896), hl. Columba von Terryglass († 549).

1. Hll. Märtyrer Eustratios, Auxentios, Eugenios, Mardarios und Orestes. Diese fünf mutigen Männer leuchten wie fünf strahlende Sterne in den dunklen Tagen der Christus verfolgenden Kaiser Diokletian und Maximian. Der hl. Eustratios war ein römischer Kommandant in der Stadt Satala; Eugenios war sein Gefährte in der Armee; Orestes war gleichfalls ein bekannter Soldat; Auxentios war ein Priester; und Mardarios war ein gewöhnlicher Bürger, der wie Eustratios aus der Stadt Arauraka stammte. Die kaiserlichen Gouverneure Lysias und Agrikolus marterten zuerst Auxentios, da dieser Priester war. Als Eustratios die Leiden der unschuldigen Christen sah, trat er vor Lysias und bekannte, daß auch er Christ sei. Während Eustratios gemartert wurde, erschien Eugenios vor dem Richter und rief: „Lysias, ich bin auch ein Christ!“ Als Eustratios zusammen mit anderen Märtyrern durch die Stadt Arauraka geführt wurde, sah sie Mardarios vom Dach seines Hauses. Er nahm Abschied von seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern und eilte den Märtyrern nach. Sogleich rief er den Quälern zu: „Ich bin auch Christ wie mein Herr Eustratios.“ Als Orestes in Gegenwart von Lysias an einer Waffenübung teilnahm, fiel das Kreuz, das er auf der Brust trug, zu Boden, und Lysias erkannte, daß auch er Christ war. Darauf bekannte Orestes öffentlich seinen Glauben. Orestes war ein junger, stattlicher Soldat und überragte alle anderen Soldaten. Auxentios wurde enthauptet, Eugenios und Mardarios starben unter der Folter. Orestes verschied auf einem rotglühenden Eisengrill, und Eustratios starb in einem Brennofen. Der hl. Blasios (11. Feb.) reichte dem hl. Eustratios vor dessen Tod die Heilige Kommunion. Ihre Reliquien wurden später nach Konstantinopel gebracht und in der Kirche, genannt Die Heiligen Fünf Gefährten, die ihrem Gedenken geweiht wurde, beigesetzt. Man sah sie bald darauf lebendig in jener Kirche, und der hl. Orestes erschien dem hl. Dimitrij von Rostov (28. Okt.). Ein schönes Gebet des hl. Eustratios ist erhal-ten geblieben, das im Mitternachtsgottesdienst des Sonnabends gelesen wird: „Hochpreisend segne ich Dich, o Herr.“

2. Die hl. Märtyrerin Lucia, die Jungfrau. Mit ihrer Mutter besuchte die hl. Lucia das Grab der hl. Agatha in Catania [5. Febr.]. Ihre Mutter, die an Wassersucht litt, wurde dort in der Kirche auf wundersame Weise geheilt. Lucia verteilte ihr ganzes Gut an die Armen, und dies erzürnte ihren Verlobten, der sie vor dem Richter Paschanius als Christin anzeigte. Der bösartige Richter befahl, sie in ein Dirnenhaus zu bringen, daß sie dort geschändet werde. Doch durch die Kraft Gottes blieb sie unbeweglich, wie in der Erde verwurzelt, und nicht einmal eine große Zahl von Menschen konnte sie von der Stelle bewegen. Dann durchbohrte ein wutentbrannter Heide ihre Kehle mit dem Schwert, und sie übergab Gott ihre Seele und nahm ihre Wohnstatt ein im Reich der Ewigkeit. Lucia erlitt das Martyrium im Jahr 304.

3. Der hl. Hieromärtyrer Gavril, Patriarch von Serbien. In der schrecklichen Zeit der Türken-herrschaft über Serbien reiste dieser große Hierarch nach Rußland, wo er an der Moskauer Synode von 1655 teilnahm. Als er zurückkehrte, wurde er des Hochverrats angeklagt. Einige boshafte Hebräer beschuldigten ihn außerdem, er habe Hebräer zum christlichen Glauben bekehrt. In ihrer Anklageschrift führten sie an, er würde versuchen, auch Türken zu bekehren. Die Hebräer taten dies, um die türkischen Behörden noch mehr zu erzürnen. Man stellte ihn vor Gericht, und er wurde dazu verurteilt, zum Islam überzutreten. Da Gavril sich weigerte, wurde er nach einer Zeit im Gefängnis zum Tod verurteilt und in Brusa im Jahr 1659 gehängt. So ging er fort zu seinem geliebten Christus, um von Ihm eine doppelte Krone zu empfangen, die des Hierarchen und die des Märtyrers.

Lobeshymne

Die heiligen Märtyrer Eustratios, Auxentios, Eugenios, Mardarios und Orestes

Fünf Gefährten, Soldaten Christi,
Furchtlose Helden, ehrenwerte Märtyrer –
Spott und Foltern, Feuer und Schafott:
Für euch war all das wie ein kindisches Spiel.
Keiner von euch willigte ein in Roms Verdorbenheit.
Freudigen Herzens littet ihr für Christus.
Eustratios, der wundervolle und heroische Heerführer,
Verachtete des Kaisers Güte und diese weinende Welt.
Wie mit einem lebendigen Feuer, das das Herbstlaub verbrennt,
Schritten die anderen Gefährten zur Tortur.
Auxentios, der Priester, ein gläubiger Diener Christi,
Erduldete viel Spott um Christi willen.
Eugenios, der Soldat, und der wundervolle Orestes
Verhöhnten den Tod, der Auferstehung gewiß.
Mardarios verließ Frau und Kinder,
Damit er wie auch sie auf ewig verherrlicht werde.
O heldenhafte Verbindung, Kinder der Gnade,
Nur die Kirche kann solche Männer wie euch hervorbringen;
Nur der Geist Gottes schafft solche Herzen wie eure –
Er, Der den finsteren Abgrund in Feuer verwandelt!
Glorreiche Märtyrer, gedenkt auch unser;
Und durch eure Gebete stärkt die Kirche. 

Betrachtung

Almosen zu geben von dem, was man selbst benötigt, ist wahre Barmherzigkeit. Nicht zu sündigen, wenn die Versuchung zur Sünde groß ist, ist kostbar vor Gott. Als die hl. Lucia gesehen hatte, wie ihre kranke Mutter auf geheimnisvolle Weise geheilt wurde, schlug sie ihr vor, sie solle ihren Besitz als Almosen unter den Armen verteilen. Ihre Mutter erwiderte, daß sie nicht willens sei, vor ihrem Tod auf ihre Güter zu verzichten, war aber damit einverstanden, daß nach ihrem Tod Lucia damit verfahren könne, wie sie wolle. „Zuerst bedecke meine Augen mit Erde“, sagte sie, „dann tue damit, was du willst.“ Darauf erwiderte Lucia: „Derjenige, der Gott nur das gibt, was er nicht mit ins Grab nehmen kann, ist Gott nicht sehr wohlgefällig. Wenn du etwas tun willst, das Ihm gefällt, gib Ihm das, was du selbst benötigst. Im Tod kannst du nichts davon verwenden und benötigst dann von Ihm Dinge, die du nicht mitnehmen kannst. Es ist besser, Christus das zu geben, was du hast, während du lebst und es dir gut geht. Gib Ihm alles, was du für mich beiseite gelegt hast, und tue es jetzt!“ Die fromme Mutter hörte auf ihre weise Tochter und handelte dementsprechend.
Als der Folterer Paschasius versuchte, diese heilige Jungfrau zur fleischlichen Sünde zu zwin-gen, ließ Lucia nicht einmal den Gedanken daran zu. Als der Folterer drohte, daß seine Männer sie gewaltsam schänden werden, sagte er feixend: „Wenn du besudelt bist, wird der Heilige Geist von dir fliehen.“ Lucia, von Gnade erfüllt, erwiderte: „Der Körper kann nicht ohne Zustimmung des Geistes besudelt werden.“ Und so ging die heilige Lucia in ihren Tod, nachdem sie ihren Besitz fortgegeben und ihren reinen jungen Leib von Befleckung rein bewahrt hatte.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über die Erfüllung jener Worte, die Noah an seine Nachkommen richtete   (Gen 9):
1. Wie sich die Söhne Jafets (die weiße Rasse) über die ganze Erde verbreiteten;
2. Wie sie in den Zelten von Sem wohnten – das bedeutet, in der Kirche, dem geistigen Zelt Christi, das mit den Semiten, den Hebräern, begann;
3. Wie die Stämme Hams sogar bis heute ein untergeordnetes Volk blieben.

Homilie

Über Isaak

Und der Herr erschien ihm und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir und segne dich.
(Gen 26,24)

Der Weg, den die Gerechten gehen, ist immer ein harter Weg, meine Brüder. Stets sind sie hart bedrängt, entweder durch jene, die nicht an Gott glauben, oder durch jene, die an einem falschen Glauben festhalten. Abel wurde von seinem Bruder Kain Unrecht getan; Noah und Lot waren gleichfalls von boshaften Menschen bedrängt; und Abraham, Isaak und Jakob ebenso von den Heiden. Doch Gott läßt die Gerechten niemals ihren harten Weg allein gehen. Das sieht man deutlich im Leben Isaaks: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham, fürchte dich nicht. Isaak verstand diese Worte in ihrer überströmenden Bedeutung. Durch sie gab Gott ihm Mut, und sie waren eine Erinnerung an Seine Gegenwart. Er teilte ihm mit: „Ich segne auch dich um Abrahams willen, und wie Ich Abraham mitten unter den Heiden bewahrt habe, so werde Ich auch dich bewahren.“ Und überdies: „Sei du Mir gegenüber treu, wie es dein Vater Abraham war.“ Isaak folgte dem Vorbild seines Vaters und wandte sich während seines ganzen Lebens niemals von Gott ab. Er bebaute die Erde und hütete seine Herden, wie es sein Vater getan hatte; er war gerecht und demütig, vermied den Streit und tat Gutes. Wir haben deutlich gesehen, daß der Herr mit dir ist (Gen 26,28), und jene, die ihn haßten und verfolgten, mußten dies schließlich zugeben. Gott, der Gott Abrahams, wurde daraufhin bekannt als der Gott Isaaks.
O Herr, Der Du wunderbar bist in Deinen Heiligen und der Namen Deiner gerechten Heiligen gedenkst, gedenke auch unserer Namen in Deinem Reich. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.   

<
26.12.2020
>
Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).