27.12.2024

14.12.2024

Gedenken

14. Dezember nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hll. Märtt. Thyrsos, Leukios und Kallinikos; hll. Märtt. Philemon, Apollonios, Arianos und andere: sowie hl. Theoktykos von Alexandria (3. Jh.); hl. Folciunus, Bischof von Tervas (Niederlande) († 855); vier Wachsoldaten, vom hl. Arianos bekehrt; hl. Venatius Fortunatus, Bischof von Poitiers (7. Jh.); hl. Hybald, Abt in Lincolnshire (7. Jh.); hl. Hieroneumärt. Vassian, Erzb. V. Tambov († 1940).

1. Die hll. Märtyrer Thyrsos, Leukios und Kallinikos. Die hll. Thyrsos und Leukios waren geachtete Bürger von Cäsarea in Bithynien; der erste stand kurz vor der Taufe, der zweite war christlicher Katechumene. Kallinikos jedoch war ein heidnischer Priester. Als Cumbricius, der Thronfolger des Kaisers Decius, die Christen erbarmungslos foltern und morden ließ, trat vor ihn der furchtlose Leukios, tadelte ihn und sagte: „Warum führst du Krieg gegen deine eigene Seele, o Cumbricius?“ Wutentbrannt befahl der Richter, ihn auszupeitschen, zu foltern und schließlich zu enthaupten. Der gemarterte Leukios schritt zu seiner Enthauptung so freudig, als ginge er zu einer Hochzeit. Der selige Thyrsos, der Zeuge wurde des Todes des mutigen Leukios, trat ebenfalls, wie Leukios von göttlichem Eifer entbrannt, vor den Richter und tadelte ihn für seine üblen Verbrechen und seinen Unglauben an den Einen Wahren Gott. Er wurde ebenfalls ausgepeitscht und ins Gefängnis geworfen. Die unsichtbare Hand Gottes heilte seine Wunden, öffnete die Gefängnistür und ließ ihn hinaus. Thyrsos begab sich sogleich zu Phileas, dem Bischof von Cäsarea, um sich von ihm taufen zu lassen. Nach seiner Taufe wurde er von neuem verhaftet und gemartert, doch er ertrug die Torturen, als wären sie ein Traum und nicht die Wirklichkeit. Durch die Kraft seines Gebets stürzten viele Götzen um. Der heidnische Priester Kallinikos bekehrte sich zum christlichen Glauben, als er dies sah, und er wurde zusammen mit Thyrsos zum Tode verurteilt. Kallinikos wurde enthauptet, und Thyrsos legte man in einen Holzsarg, um ihn zu zersägen. Doch Gottes Kraft ließ das nicht zu, und die Säge konnte nicht ins Holz eindringen. Da richtete sich Thyrsos im Sarg auf und betete dankbar zu Gott; und friedvoll übergab er dem Herrn seine Seele. Am Ende des vierten Jahrhunderts baute Kaiser Flavian eine Kirche zu Ehren des hl. Thyrsos in der Nähe von Konstantinopel und legte darin dessen heilige Reliquien nieder. Der Heilige erschien Kaiserin Pulcheria in einer Vision und riet ihr, die Reliquien der Vierzig Märtyrer neben den seinen zu bestatten.

2. Die hll. Märtyrer Philemon, Apollonios, Arianos und andere. Während der Herrschaft des Diokletian verfolgte ein Richter namens Arianos auf grausame Weise die Christen in Ägypten. Er verhaftete Apollonios und drohte ihm Foltern an. Apollonios bestach in Furcht vor den Torturen einen bekannten heidnischen Musiker namens Philemon, vor den Götzen an seiner Stelle, verkleidet mit seinen Gewändern, Opfer darzubringen. Als Philemon vor die Götzen trat, strahlte das Licht Christi plötzlich in seinem Herzen auf, und er vollzog das Zeichen des Kreuzes. Als er aus dem Tempel trat, begann er zu rufen: „Ich bin ein Christ! Ein Diener des Lebendigen Gottes!“ Als der Richter dies hörte, begann er zu lachen, da er dachte, Philemon würde die Christen verhöhnen. Später erlitt Philemon schreckliche Martern. Regen fiel vom Himmel und taufte ihn. Schließlich wurden Philemon und Apollonios vom Richter Arianos enthauptet. Doch da sein blindes Auge auf wundersame Weise an Philemons Grab geheilt wurde, wurde Arianos selbst Christ. Arianos wurde von Kaiser Diokletian zum Tode verurteilt und zusammen mit vier Soldaten getötet, die sich gleichfalls als Christen bekannten.   

Lobeshymne

Die heiligen Märtyrer Thyrsos, Leukios und Kallinikos

Den Glauben kanntet ihr, nahmt Christus an,
Eure Leiber gabt ihr hin, um eure Seelen zu retten:
Dafür leuchten eure Namen im Himmel,
Und ein unauslöschliches Feuer leuchtet in der Kirche.
Unsterbliche Helden, betet für uns,
Daß die Wolken der Sünde von uns ziehen.
Seliger Leukios und edler Thyrsos,
Ruhmreicher Kallinikos und würdiger Philemon,
Und die anderen alle, die grausame Martern erduldeten –
Jetzt seid ihr Bewohner einer besseren Welt.
Ihr wundervollen Leuchtfeuer, betet für uns;
Märtyrer Gottes, betet für die Kirche.
Ihr kanntet die Liebe, den himmlischen Besitz.
Die Erde kannte sie nicht, nicht einmal ihren wahren Namen;
Ihr saht sie vollständig im Sohn Gottes,
Im Zeichen der Kreuzigung und auf Seiner blutigen Stirn.
Jetzt seid ihr Gott nahe und schaut Sein Angesicht.
Bedeckt unsere Sünden durch eure Gebete.

Betrachtung

Es gibt drei Arten von lobenswertem Eifer: Eifer darin, sich von sündigen Begierden und Gedanken zu reinigen, Eifer für die Wahrheit des Glaubens und Eifer für Gottes Gerechtigkeit unter den Menschen. Alle drei waren in der Seele des hl. Nikolaus des Wundertäters vollkommen vorhanden. Er zeigte Eifer in der Läuterung seiner selbst während seines ganzen Lebens, hielt sorgfältig Wache über sein Herz. Sein Eifer für die Wahrheit des Glaubens wurde besonders deutlich während des Ersten Ökumenischen Konzils in Nikäa, wo er einen heftigen Streit mit Arius austrug. Sein Eifer für Gottes Gerechtigkeit unter den Menschen konnte man insbesondere bei zwei bemerkenswerten Ereignissen sehen. Einmal, als er bei einer Gelegenheit drei unschuldige Menschen vor der Todesstrafe bewahrte. In seiner Abwesenheit verurteilte einmal der habgierige Militärgouverneur von Myra namens Eustathios drei Unschuldige zum Tod durch Enthauptung – er hatte von deren Feinden ein Bestechungsgeld erhalten. Als der hl. Nikolaus dies erfuhr, kehrte er in größter Eile nach Myra zurück. Die verurteilten Männer wurden auf den Hinrichtungsplatz geführt, und der Henker hatte schon sein Schwert über sie erhoben. In diesem Augenblick ergriff Nikolaus das Schwert, riß es dem Henker aus der Hand und befreite die Verurteilten. Dann rügte er Eustathios und führte ihn so zu Scham und Reue. Und auf ähnliche Weise wurden die drei Generäle Nepotianos, Ursos und Erpilionos vor Eulavios, dem Gouverneur von Konstantinopel, und vor dem Kaiser selbst verleum-det. Der Kaiser unterschrieb das Todesurteil. Am Abend vor ihrer Hinrichtung beteten die drei Männer zu Gott und sprachen: „O Gott, Den Nikolaus anruft, rette uns unschuldige Männer vor dem Tod!“ In dieser Nacht erschien Nikolaus dem Kaiser und dem Gouverneur im Traum, klagte sie wegen ihrer Ungerechtigkeit an und befahl ihnen, die drei Männer sofort aus dem Gefängnis zu befreien. Am folgenden Tag berichteten der Kaiser und der Gouverneur einander die gleiche nächtliche Vision, und sie erließen den Generälen sowohl das Todesurteil als auch die Kerkerhaft.

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über Abrahams Gehorsam gegenüber Gott:
1. Wie Abraham Gott gehorchte, als Er ihm sagte, er solle aus seinem Land, von seiner Verwandtschaft und aus seinem Vaterhaus fortziehen (Gen 12);
2. Wie er Gott gehorchte, als Dieser ihm befahl, seinen einzigen Sohn als Opfer darzubringen (Gen 22).

Homilie

Über Jakob

Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und mein Leben ist bewahrt worden.
(Gen 32,31)

Der Gott Abrahams und Isaaks ist auch der Gott Jakobs des Treuen, des Gehorsamen, des Barm-herzigen und Demütigen. Man kann sagen, daß Jakob ein demütiger Mann war, der Gott gesehen hatte; denn er war wirklich demütig, und er sah Gott, er sprach mit Gott, er sah die Engel Gottes und die Leiter, die von der Erde zum Himmel führt. Durch seine Sanftmut triumphierte er über Laban, seinen Schwiegervater, und Esau, seinen Bruder; durch seine Sanftmut schuf er Frieden zwischen seinen Frauen Lea und Rahel. Wegen seiner Sanftmut wurde er vom Pharao geliebt. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich erben, sprach der Herr (Mt 5,5). Diese Worte wurden auch durch Jakob bestätigt. Er erbte das Land seines Vaters; seine Nachkommen wurden aus Ägypten befreit und erbten das Verheißene Land; und durch Christus den Herrn, seinen Nachkommen gemäß dem Fleisch, erbte er die ganze Erde in der Kirche Gottes, die sich über die ganze Erdoberfläche ausbreitete. Ich sah Gott von Angesicht zu Angesicht – Jakob sah Gott als Menschen, doch nicht als den wahren Menschen. Diese Vision war nur eine Vorabbildung der wahren Inkarnation Gottes als Mensch. Er fährt fort: Und mein Leben ist bewahrt worden. Wenn Jakobs Leben bewahrt wurde, als er nur eine Vision Gottes sah, wieviel leichter ist es für uns gerettet zu werden, die wir Gott als wahren Menschen kennen – als menschgewordenen Gott.
O sanftmütiger Herr, Du Stärke und Ruhm der Sanftmütigen, wie Du Jakob durch eine Vision von Dir bewahrt hast, rette auch uns durch Deinen wahren Leib und Dein Blut. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen. 

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27.12.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).