18.03.2024

05.03.2024

Gedenken

5. März nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Märt. Konon von Isaurien (2. Jh.); hl. Märt. Konon der Gärtner († 251); hl. Hesychios der Faster († 790); hl. Markos der Faster; sowie hl. Nikolaj Velimirović, Bischof von Žiča und Ochrid, Serbien (Entschlafen,        † 1956); hl. Märt. Onisios v. Isaurien (2. Jh.); hl. jungfr. Märt. Irais (Rhais) v. Antinoe in Ägypten (3. Jh.); hl. Theophilos, Bischof v. Cäsarea in Palästina († 200); hll. Märtt. Eulogios u. Eulampios v. Palästina; hl. Märt. Archelaos u. 152 Märtt. in Ägypten; Überführung der Gebeine (1463) des hl. Feodor, des Fürsten v. Smolensk und Jaroslavl’ († 1299) u. s. Kinder, die hll. David u. Konstantin († 1321); hll. Vasilij († 1249) u. Konstantin († 1257), Fürsten v. Jaroslavl’; hl. Märt. Adrian, Abt v. Pošechon’e u. sein Gefährte hl. Leonidas († 1549); hl. Neumärt. Johannes der Bulgare (Berg Athos) in Konstantinopel († 1784); hl. Neumärt. Georg von Rapsane († 1818); hl. Kieran (Ciaran) von Saigher, Munster (Irland) (5-6. Jh.); hl. Virgil, Bischof von Arles († 618).

1. Der hl. Märtyrer Konon von Isaurien. Er wurde im christlichen Glauben erzogen und im Namen der Allheiligen und Lebenspendenden Dreiheit durch den Erzengel Michael, den Heerführer der himmlischen Scharen Gottes, getauft. Bis zu seinem Tod wachte der Erzengel Michael unsichtbar über ihn. Konon war erleuchtet und gestärkt durch die Gnade des Heiligen Geistes, so daß sein Herz nicht durch irgend etwas Weltliches geleitet wurde, sondern nur durch das Geistige und Himmli-sche. Als seine Eltern ihn zur Ehe zwangen, nahm er am ersten Abend eine Kerze, stellte sie unter ein Gefäß und fragte seine Braut: „Was ist besser, Licht oder Finsternis?“ Sie antwortete: „Licht.“ Dann begann er zu ihr zu sprechen über den Glauben an Christus und das geistliche Leben; darüber, daß dieses viel höher und anziehender sei als das körperliche. Er hatte Erfolg darin und bekehrte danach seine Frau und ihre Eltern ganz zum Glauben an Christus. Konon und seine Frau lebten wie Bruder und Schwester. Kurz danach starben seine Frau und die Eltern. Er zog sich daraufhin völlig aus diesem weltlichen Leben zurück und widmete sich ganz dem Gebet, Fasten und frommen Gedan-ken. Er vollbrachte große Wunder, durch die er viele zum Christentum bekehrte. Unter anderem zwang er böse Geister dazu, ihm zu dienen. Im Verlauf einer Verfolgung wurde er gefangengenom-men, gefoltert und mit Messern durchbohrt. Kranke salbten sich mit seinem Blut und wurden geheilt. Danach lebte er noch zwei Jahre in der Stadt Isaurien und trat dann vor den Herrn. Dieser ruhmreiche Märtyrer lebte und erlitt das Martyrium im zweiten Jahrhundert.

2. Der hl. Märtyrer Konon der Gärtner wurde in Nazareth geboren. Er war freundlich und unschul-dig und fand in allen Dingen die Gunst Gottes. Während der Herrschaft des Decius wurde Konon verfolgt, gemartert, und er erlitt das Martyrium um Christi willen. Während der ganzen Zeit blieb er stark im Glauben. Er tadelte scharf und kritisierte die heidnischen Richter wegen ihrer Torheit. Nägel wurden in seine Füße geschlagen, man band ihn an die Kutsche des Fürsten, und so wurde er gezogen, bis er völlig erschöpft war und fiel. Dann betete er zum letzten Mal und übergab Gott seine Seele im Jahr 251.

3. Der gottgeweihte Hesychios der Faster wurde in der Nähe von Brusa im achten Jahrhundert geboren. Er zog sich dann auf den Berg Maion zurück, der aufgrund von dämonischen Erscheinun-gen einen bösen Ruf hatte. Dort baute sich Hesychios eine Hütte für sich selbst und eine Kapelle zu Ehren des hl. Apostels Andreas. Er umgab sie mit einem Garten, den er kultivierte, um von seinen eigenen Mühen zu leben. Durch seine Gebete vollbrachte er viele Wunder. Hesychios prophezeite, daß nach seinem Tod an diesem Ort ein Frauenkloster gebaut werden würde. Einen Monat vor seinem Tod sah er dessen Tag und Stunde voraus. Um Mitternacht des vorhergesagten Tages sahen einige Männer seine Hütte in einem außergewöhnlichen Licht erglühen. Als sie eintrafen, fanden sie ihn tot vor. Hesychios entschlief in Frieden und wurde in das Reich seines Herrn im Jahr 790 aufgenommen. Er wurde in der Kirche des hl. Andreas begraben. Später überführte Theophylakt, der Bischof von Amasea, seinen Leib nach Amasea.

4. Der gottgeweihte Markos der Asket war ein Asket und Wundertäter. In seinem vierzigsten Jahr wurde er durch seinen Lehrer, den hl. Johannes Chrysostomos, zum Mönch geweiht. Markos ver-brachte dann weitere sechzig Jahre in der Wüste von Nitria in Fasten, Gebet, und indem er viele nützliche Werke verfaßte. Er kannte die ganze Heilige Schrift auswendig. Er war sehr barmherzig und freundlich. Er weinte viel wegen des Unglücks, das über die ganze Schöpfung Gottes gekom-men ist. Einmal betete er weinend zu Gott für den blinden Welpen einer Hyäne, und der Welpe konnte plötzlich sehen. Zum Dank brachte ihm die Mutter der Hyäne ein Schaffell. Der Heilige ver-bot der Hyäne, noch weiter die Schafe der armen Leute zu töten. Er empfing die Kommunion aus der Hand von Engeln. Seine Homilien über das geistige Gesetz, über Reue, Nüchternheit usw. zäh-len zur höchstrangigen Literatur der Kirche. Diese Werke wurden vom großen Patriarchen Photios selbst gepriesen. 

Lobeshymne

Der heilige Erzengel Michael

Die Engel sind unsere älteren und überlegenen Brüder;
Der Wille Gottes des Allerhöchsten ist ihr Wille.
Heller sind sie als Licht, geschwinder und strahlender,
Heller und klarer als die Luft der Berge.
In Licht sind sie gekleidet, in das Licht ihres Schöpfers,
Unermüdliche Arbeiter in Christi Werk.
Um die Menschen sind sie besorgt. Menschen – ihre einzige Sorge:
Wie den verlorenen Sohn zu Gott zurückbringen?
Wie aus fremdem Land ihre jüngeren Brüder
Zurückführen in den freudvollen Palast des Hausherrn?
Michael, der Heerführer, der Erste unter den Ersten,
Was die Venus unter den Sternen, ist er unter den Engeln:
Zu jedem Reumütigen eilt er, um ihn aufzuheben zu Gott.
Ganz gleich, wie viele Büßer es gibt – er erreicht sie alle.
Dienen, dienen, dienen – das ist seine Freude.
Sogar im Himmel ist der Dienst am Nächsten das Wichtigste.
Der Dienst, der das Leben stärkt und das Glück der Mutter ist;
Der Dienst, der mit unverwelklichen Kränzen schmückt;
Der Dienst ist den Engeln Freude und Feier,
Denn er geschieht zur Ehre Gottes und zur Rettung der Menschen.  

Betrachtung

Warum fallen einige Menschen, gebildet und getauft als Christen, vom Christentum ab und widmen sich der Philosophie und gelehrten Theorien, vorgeblich, weil diese verläßlicher seien als das Chri-stentum? Hauptsächlich aus zwei Gründen: Entweder aus einer äußerst oberflächlichen Kenntnis des Christentums oder aufgrund von Sünde. Ein oberflächliches Verständnis des Christentums verwirft Ihn, und die Sünde flieht vor Christus wie ein Verbrecher vor dem Gericht. Oberflächliche und schuldige Christen sind häufig zu erbitterteren Feinden des Christentums geworden als Heiden. Für den Oberflächlichen und Schuldigen ist es bequemer, im flachen Sumpf des menschlichen Denkens zu baden als in den gefährlichen Tiefen Christi. Jene, die sich ernsthaft aufmachen, Christus zu folgen, werden von Christus in immer größere Tiefen gerufen, wie Er einmal zum Apostel Petrus sprach: Werft in tieferem Wasser aus [Lk 5,4]. Der hl. Mark der Asket schreibt, daß man das Gesetz Gottes in Übereinstimmung mit der Erfüllung der Gebote verstehe: „Die Unkenntnis bringt den Menschen dazu, gegen das zu sprechen, was hilfreich ist, und Anmaßung vermehrt das Laster.“

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über das Mysterium der Kommunion als das Mysterium der vollkommenen Liebe:
1. Weil es für Christus bedeutet, daß Er Sich ganz Seinen Gläubigen schenkt;
2. Weil die Gläubigen ihrerseits Christus mit Glauben und Vertrauen in sich aufnehmen;
3. Weil es zur freudigen, fruchtbaren und rettenden Vereinigung Gottes mit dem Menschen führt.

Homilie

Über die Reise mit Christus in die Tiefen

Werft in tieferem Wasser aus.
(Lk 5,4)

So gebot Christus Petrus und den anderen Aposteln, als Er Seine Rede beendet hatte. Das bedeutet, daß Er sie zuerst unterwies und gleich darauf zur Tat aufforderte. Das ist auch für uns wichtig: Sobald wir etwas vom Evangelium lernen, müssen wir es sofort in die Tat umsetzen. Die Werke des Schülers sind dem Herrn lieb, nicht nur der Schüler.
Werft dort aus, wo es tief ist! Am Ufer, vom flachen Wasser aus hatte der Herr zu der Menge gesprochen, die weniger erleuchtet war in den Mysterien des Reiches Gottes. Im Flachen ist die Gefahr geringer; doch auch der Fang ist geringer. Im flachen Wasser sind Schlangen, Frösche und andere widerwärtige Wassergeschöpfe – das ist dort die Gefahr; und im Flachen sind auch nur kleine Fische – darin besteht der ganze Fang. Doch in den großen Tiefen ist die Gefahr auch groß. Es gibt große Seegeschöpfe und große Stürme – darin besteht dort die Gefahr; doch dort gibt es auch große und gute Fische in riesigen Mengen – darin besteht dort der Fang. O ihr Gläubigen, werft daher aus, wo es tiefer ist!
Werft daher aus in den geheimnisvollen Tiefen des Lebensmeeres, doch fahrt nicht ohne Christus im Boot hinaus. Auf gar keinen Fall. Denn dann werdet ihr nicht nur die ganze Nacht eures Lebens damit verbringen, nichts zu fangen, wie Petrus klagte: Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; nicht nur das, sondern Schlimmeres wird geschehen, wenn Christus nicht im Boot ist. Ihr könntet von den Stürmen fortgetragen und in einen Strudel gezogen oder von den riesigen Seeungeheuern verschlungen werden. Die Stürme sind eure Leidenschaften, o ihr Gläubigen, die euch unvermeidlich begleiten werden, wenn ihr ohne Christus dorthin fahrt, wo es tief ist. Und die Seeungeheuer sind die Dämonen, die euch in einem Augenblick zerstören, wie die Herde Säue, die sich den Abhang hinab in den See stürzte, etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken (Mk 5,13).
Wenn ihr jedoch mit Christus dorthin hinausfahrt, wo es tief ist, dann fürchtet nichts, sondern fahrt mit Ihm freudig und guten Mutes. Ihr werdet den besten Fang machen, und ihr werdet sowohl das materielle als auch das geistige Boot füllen. Ihr werdet die besten Fische fangen, o ihr Gläubigen, und ihr werdet sicher ans Ufer gelangen, an das Ufer des Reiches Christi. Einzig – nirgendwohin ohne Christus! Weder ins Flache noch ins Tiefe. Im Flachen werdet ihr durch Hunger und viele Schädlinge gequält, und in der Tiefe wird ein größeres Übel über euch kommen.
Du bist unser Steuermann und Wächter und unser Hafen, o allmächtiger Herr. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen. 

<
18.03.2020
>
Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).