06.04.2024

23.03.2024

Gedenken

24. März nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Artemon, Bischof von Seleukia; hl. Jakobos der Bekenner; hl. Hieromärt. Partenios, Patriarch von Konstantinopel († 1657); Gedenken des Wunders im Kiever Höhlenkloster; hl. Zacharias; sowie hl. Severus von Catania († 802-811); hl. Zacharij, Faster im Kiever Höhlenkloster (13. Jh.); hll. Märtt. Stefan u. Petr v. Kazan’ († 1552); hl. Artemios, Bischof v. Thessaloniki; hl. Sabas der Neue von Kalymnos († 1948); hl. Martin v. Theben, Mönch.

1. Der hl. Artemon, Bischof von Seleukia. Artemon wurde in Seleukia geboren und unterrichtet. Als der Apostel Paulus in die Stadt kam, traf er Artemon, stärkte ihn noch mehr im Glauben an Christus und ernannte ihn zum Bischof jener Stadt. Artemon leitete seine Herde mit Liebe und Eifer. Er war ein Arzt der Seelen wie auch der Leiber der Menschen. Er ging hochbetagt in die Ewigkeit ein.

2. Der gottgeweihte Jakobos der Bekenner. Jakobos erlitt das Martyrium, als er unter Leo dem Armenier Ikonen verteidigte. Er war ein Mönch und Mitglied der Bruderschaft des Studionklosters. Als der Studit Theodor der Große in der Verbannung war, wurde Jakobos schweren Martern unter-worfen, um ihn davon zu überzeugen, von der Verehrung der Ikonen abzulassen. Bis zum Ende blieb er standhaft und der Orthodoxie treu. Geschlagen und gemartert, so wurde er schließlich ins Kloster zurückgeschickt, nachdem der boshafte Kaiser Leo ein elendes Ende gefunden hatte. Als Folge der schweren Schläge starb er im Kloster und nahm seine Wohnstatt ein unter den Bewohnern des Himmels.

3. Der hl. Hieromärtyrer Parthenios, Patriarch von Konstantinopel. Parthenios wurde auf der Insel Mytilene geboren. Er war Bischof von Chios für lange Zeit. Danach wurde er zum Patriarchen von Konstantinopel gewählt. Aufgrund falscher Gerüchte, er würde angeblich gegen den Staat arbeiten, verlangten die Türken, er solle Moslem werden. Als er sich unnachgiebig widersetzte, erhängten sie ihn im Jahr 1657.

4. Gedenken des Wunders im Kiever Höhlenkloster. Zwei Gefährten namens Johannes und Sergij gelobten vor einer Ikone der Allheiligen Mutter Gottes im Kiever Höhlenkloster, einander als Blutsbrüder zu adoptieren. Johannes war ein reicher Mann, und er hatte einen fünf Jahre alten Sohn namens Zacharij. Johannes wurde sehr krank. Vor seinem Tod übergab Johannes seinen Sohn der Fürsorge Sergijs und vertraute ihm eine große Summe Gold und Silber an, damit er sie sicher für seinen Sohn Zacharij aufbewahre und übergebe, wenn dieser die Reife erreicht habe. Als Zacharij herangewachsen war, leugnete Sergij, daß er irgend etwas vom verstorbenen Johannes erhalten habe. Da sagte Zacharij: „Möge er genau vor dieser Ikone der Allheiligen Gottesmutter schwören, vor der er in die Blutsbruderschaft mit meinem verstorbenen Vater eingetreten war, und wenn er dort schwört, daß er nichts von meinem Vater Johannes erhalten habe, dann werde ich nichts von ihm verlangen.“ Sergij stimmte zu. Als Sergij dies schwor, wollte er sich der Ikone nähern und sie verehren, doch eine Kraft hielt ihn zurück und gestattete es ihm nicht. Sergij begann wie wahnsinnig zu den Heiligen Vätern, zu Antonij und Feodosij, zu schreien: „Erlaubt nicht, daß dieser gnadenlose Engel mich vernichtet!“ Dies war der Dämon, der ihn nach Gottes Erlaubnis angriff. Danach zeigte Sergij ihnen allen das Geld, das ihm Johannes anvertraut hatte. Als sie das Kästchen öffneten, stellten sie fest, daß sich der Betrag verdoppelt hatte. Er hatte sich durch Gottes Vorsehung verdoppelt. Nachdem Zacharij das Geld erhalten hatte, gab er es dem Kloster und wurde zum Mönch geweiht. Er lebte lange und wurde großer Gaben Gottes gewürdigt und wurde in Frieden in die Ewigkeit aufgenommen.

5. Der gottgeweihte Zacharias war der Sohn des Ägypters Karion. Zacharias verließ seine Frau und seine Kinder und wurde Mönch. Er nahm seinen Vater mit sich, weil seine Mutter nicht für ihn sorgen konnte. Obwohl Zacharias jünger war als die meisten Altväter der Sketis, war er mit größeren Gnadengaben ausgestattet als viele andere. Er empfand, sein ganzes Wesen sei entflammt durch Gottes Gnade. Auf die Frage des hl. Makarios: „Wer ist der wahre Mönch?“, antwortete Zacharias: „Wer sich ständig selbst zwingt, die Gebote Gottes zu erfüllen.“ Auf die Frage des Abba Moses: „Was bedeutet es, Mönch zu sein?“, nahm Zacharias seine Mönchskappe ab und trat mit den Füßen auf ihr herum und sagte: „Wenn der Mensch nicht so zerknirscht ist wie diese, kann er nicht Mönch sein.“ Er war ein großes Licht unter den Mönchen der Wüste und entschlief, noch jung, zum Herrn.

Lobeshymne

Eitelkeit

Was ist der Wert des Menschen, o Herr, wenn er, wie Du sagtest,
Die ganze weite Welt als seinen Besitz gewönne
Und doch heute oder morgen sterben muß
Und der angesammelte Reichtum ihn überlebt?
Welchen Wert hat es, wenn er auf sein Haupt eine Krone setzt,
Die er doch zurücklassen muß?
Was nutzt ihm Gold und ein Stapel Silber,
Wenn durch seine verdorrten Rippen Gras wuchert?
Was nutzen Seide, Perlen, Speisen,
Wenn die Sonne ihn nicht mehr lebendig erblickt?
O was nützt ihm die Welt, wenn er seine Seele verliert?
Ohne Seele wird der Körper ins Grab versenkt.
Sein Leib und seine Seele, beide sind dann gestorben,
Und jedes von ihnen eilt in sein Grab.
Zwei Leblose begraben dann die Menschen,
Um keines von ihnen klagen die Menschen bitterlich.
Jeder, der Verstand besitzt, möge über seine Seele wachen.
Alle hast Du klar daran erinnert:
Die Seele ist das einzige, was gerettet werden kann,
Alles andere in der Welt und sogar die Welt selbst wird vergehen.
Wenn wir Deinen Rat kennen, o lieber Herr,
Bedürfen wir noch Deiner Kraft und Hilfe.
Hilf unserer sündigen Seele, o Gütiger,  
Daß nicht der Rauch der Eitelkeit sie ersticke.

Betrachtung

Abba Daniel und Abba Ammoë unternahmen einmal zusammen eine Reise. Abba Ammoë fragte: „Wann werden wir zu einer Hütte gelangen (d. h. um dort zu Gott beten zu können)?“ Abba Daniel antwortete: „Wer nimmt uns denn Gott jetzt in diesem Augenblick fort?“ Gott ist in der Hütte und außerhalb davon derselbe Gott. Dadurch werden wir gelehrt, unablässig zu beten, an Gott zu denken und über Seine Werke in uns und in unserer Umgebung Betrachtungen anzustellen. Ein Kirchengebäude erleichtert das Gebet und verstärkt es. So ist es auch mit Einsamkeit und Klausur; jedes für sich erleichtert und verstärkt das Gebet. Doch wer nicht beten möchte, wird weder durch eine Kirche noch durch eine Hütte dazu gebracht. Wer aber die Süße des Gebets gekostet hat, wird weder durch seine Natur noch durch Reisen davon getrennt werden können.

Zum Nachdenken

Laßt uns über den gekreuzigten Herrn nachdenken:
1. Indem wir die Tropfen Seines kostbaren Blutes und die eigenen Sünden zählen;
2. Indem wir die Zahl Seiner Schmerzensseufzer und die törichten Tage zählen, die wir mit Gelächter verbracht haben.

Homilie

Über die Treue im Leiden und die Krone des Lebens

Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst!
Sei treu bis in den Tod; dann werde Ich dir die Krone des Lebens geben. (Offb 2,10)

Durch Sein Leiden hat der Herr unsere Leiden erleichtert. Er hat die größten Leiden erduldet und ist als Sieger daraus hervorgegangen. Daher kann Er uns in unseren geringeren Leiden ermutigen. Er litt und erduldete als Allgerechter, während wir um unserer Sünden willen leiden und erdulden. So kann Er uns eine zweifache Erinnerung daran geben, bis zum Ende auszuharren, wie Er, der Sündelose, ausgeharrt hat. Keiner von uns half oder erleichterte Ihm Sein Leiden und Sein Erdulden; Er aber steht jedem von uns bei, wenn wir leiden, und Er erleichtert unser Leid und Unglück, und so hat Er das Recht zu jedem, der um Seines Namens willen leidet, zu sagen: Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst. Sei treu bis in den Tod, denn Ich habe Selbst alle Leiden erfahren und kenne sie; Ich fürchtete die Leiden nicht, sondern nahm sie alle auf Mich, und Ich bin am Ende siegreich über sie geblieben. Ich habe sie nicht dadurch besiegt, indem Ich sie von Mir gestreift hätte oder vor ihnen geflohen wäre, sondern indem Ich sie alle freiwillig auf Mich nahm und bis zum Ende durchlitt. So müßt auch ihr das Leid bereitwillig auf euch nehmen, und Ich sehe und weiß, wieviel und wie lange ihr ertragen könnt.
Wenn dieses Leiden bis zum Tod währt und den Tod selbst verursacht, fürchtet euch dennoch nicht davor: Ich werde euch die Krone des Lebens geben. Ich werde euch mit unsterblichem, ewigen Leben krönen, in dem Ich mit dem Vater und dem lebenspendenden Geist herrsche. Gott hat euch nicht auf die Erde geschickt, um dort bequem zu leben, sondern zur Vorbereitung auf das ewige Leben. Es wäre eine große Tragödie, wenn der Schöpfer nicht fähig wäre, euch ein besseres, längeres und lichteres Leben als dieses hier auf Erden zu geben, das vor Verwesung und Tod stinkt und kürzer als das Leben eines Raben ist.
O meine Brüder, laßt uns auf die Worte des Herrn lauschen, und all unser Leiden wird gelindert. Wenn die Schläge der Welt jetzt wie harte Steine sind, werden sie wie Dunst über dem Meer sein, wenn wir dem Herrn gehorchen.
O Siegreicher Herr, lehre uns Deine Langmut. Und wenn wir erschöpft sind, strecke Deine Hand aus und stütze uns. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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06.04.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).