05. April nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hll. Märtyrer Agathopodes und Theodulos († 303); hl. Markos von Trascheska († 400); sowie hl. Publios v. Ägypten, Mönch (4. Jh.); hll. Märtt. Klaudios, Diodoros, Viktor, Viktorin, Papias, Serapion u. Nikephoros; hll. Theonas, Symeon u. Phorbinos v. Ägypten; hl. Platon, Abt v. Studion-Kloster († 813); hl. Theodora v. Thessaloniki, Nonne († 892); Überführung der Reliquien (1652) des hl. Iov (Hiob), d. Patriarchen v. Moskau († 1607); hll. Neumärtt. Argyra v. Konstantinopel († 1725) u. Panagiotis v. Jerusalem († 1820); fünf jungfr. Märtt. von Neanidor auf Lesbos; hl. Neumärt. Georg v. Neu-Ephesos († 1801); hl. Hieroneumärt. Priester Konstantin (Golubev) v. Rußland und andere mit ihm († 1918); hl. Neumärt. Serapion Černych († 1921).
1. Die hll. Märtyrer Agathopodes und Theodulos. Agathopodes war Diakon und Theodulos war Lektor in der Kirche in Thessaloniki. Agathopodes war geschmückt mit dem Grau des Alters und Theodulos mit jugendlicher Keuschheit. Während der Christenverfolgung durch Diokletian wurden diese beiden vor Gericht gerufen. Sie nahmen dies freudig entgegen, hielten einander an den Händen und riefen: „Wir sind Christen!“ Aller Rat der Richter, Christus zu verleugnen und die Götzen anzubeten, blieb vergeblich. Nach langer Gefangenschaft und Hunger wurden sie zum Tode verurteilt durch Ertränken im Meer. Ihre Hände wurden hinter dem Rücken zusammengebunden, ein schwerer Stein wurde ihnen um den Hals gehängt und sie wurden hinausgeführt zum Ertränken. Als sie zuerst Agathopodes in die Tiefe stürzen wollten, rief er: „Seht, durch diese zweite Taufe werden wir von all unseren Sünden reingewaschen, und in Reinheit treten wir vor unseren Herrn Christus Jesus.“ Kurz darauf warf das Meer ihre ertränkten Körper an den Strand, und Christen begruben sie würdig. Der hl. Theodulos erschien seinen Bekannten strahlend wie ein Engel in leuchtendem Gewand und gebot ihnen, den Rest seines Besitzes an die Armen zu verteilen. Diese glorreichen und wundervollen Soldaten Christi litten ehrenvoll während der Herrschaft des Diokletian und des Fürsten von Thessaloniki Faustinos im Jahr 303.
2. Der gottgeweihte Markos (Mark) von Trascheska wird auch Markos der Athener genannt, denn Athen war sein Geburtsort. Seine Eltern starben, nachdem er seine höhere Schulbildung in Athen beendet hatte. Er dachte darüber nach, daß der Tod – auch sein eigener – unvermeidlich sei und man sich daher ausreichend auf einen würdigen Heimgang aus dieser Welt vorbereiten sollte. Er verteilte seinen ganzen Besitz an die Armen, ließ sich auf einer Planke ins Meer gleiten und mit zähem Vertrauen auf Gottes Hilfe betete er zu Gott, Er möge ihn führen, wohin Er wolle. Gott in Seiner Vorsehung schützte ihn und brachte ihn nach Libyen (oder Äthiopien) zu einem Berg genannt Trascheska. Markos führte dort auf diesem Berg fünfundneunzig Jahre lang ein asketisches Leben, wobei er weder Menschen noch Tiere sah. Dreißig Jahre lang führte er einen gewaltigen Kampf gegen böse Geister und litt unter Hunger, Durst, Frost und Hitze. Er aß Schmutz und trank Meereswasser. Nach dreißig Jahren der heftigsten Leiden flohen die besiegten Dämonen vor ihm, und ein Engel Gottes brachte ihm täglich Nahrung in Form von Brot, Fischen und Früchten. Vor seinem Hinscheiden besuchte ihn der hl. Serapion, und danach machte er das wundersame Leben des hl. Markos bekannt. Markos fragte den hl. Serapion: „Gibt es in der Welt noch Christen, bei denen, wenn sie zu diesem Berg sprechen würden: ‚Erhebe dich und wirf dich ins Meer!’, es dann auch so geschieht?“ In diesem Augenblick begann der Berg, auf dem sie standen, sich in die Richtung des Meeres zu bewegen. Markos hob seine Hand und hielt ihn auf. Solcherart war die wunderwirkende Kraft, die der Mann Gottes besaß. Vor seinem Tod betete er für die Rettung der Menschheit und übergab Gott seine Seele. Der hl. Serapion sah Engel, die die Seele des hl. Markos trugen, und er sah eine ausgestreckte Hand vom Himmel, die sie aufnahm. Der hl. Markos lebte einhundertdreißig Jahre und entschlief im Jahr 400.
Das Gebet des gottgeweihten Markos von Trascheska
Siehe, die letzte Stunde schlägt für mich auf Erden,
Ich gehe dorthin, wo der Herr strahlt anstelle der Sonne.
Aus diesem staubigen, fleischlichen Gewand gehe ich fort
Und vor Deinem Angesicht, o Christus, scheide ich dahin.
Nur noch einen Wunsch auf Erden bringe ich
Vor Deinen Thron, mit Gebet flehe ich:
Für die ganze Menschheit wünsche ich die Rettung,
Für jeden und für alle Freiheit von der Sünde.
Ich wünsche, daß die tugendhaften Asketen gerettet werden
Und alle eifrigen Arbeiter auf Deinen Feldern.
Ich wünsche, daß die um Deinetwillen Gefangenen gerettet werden,
Und jene, die sich um Deiner Liebe willen opfern,
Und die grausamen Sünder, die Gewalt begehen,
Und jene, die Gewalt um Deinetwillen erleiden.
Rettung für die Klöster, die mit Mönchen gefüllten,
Rettung den Gläubigen; den Trauernden und Armen.
Rettung den Kirchen im ganzen Weltkreis,
Den Hirten der Kirche, allen wie auch mir,
Allen Knechten Gottes und all den Mägden,
Die die Welt kennt oder die sich in Einsamkeit verbergen:
Rettung den Getauften und den Adoptierten,
Den vom Lebenspendenden Geist Gottes Belebten:
Rettung den Demütigen und den Barmherzigen,
Den gläubigen Kaisern und Fürsten;
Jedem Herzen der Menschen, den Gesunden und Kranken,
Und Rettung meinem Bruder Serapion.
O Allmächtiger Herr, das ist mein Wunsch
Und letztes Gebet. Möge dies Dein Wille sein!
„Lebe, als wärest du nicht von dieser Welt, und du wirst Frieden finden“, so sprach der hl. Antonios zu seinen Schülern. Eine erstaunliche Unterweisung, doch eine wahrhaftige. Wir erfahren umso größere Nöte und Beschwernisse, je mehr wir wünschen, uns mit dieser Welt zu verbinden, uns ihr anzugleichen und in ihr zu bleiben. Doch je mehr sich der Mensch von dieser Welt entfernt, je häufiger er die Welt betrachtet, als würde sie ohne ihn existieren, und je tiefer er über seine Nutzlosigkeit in dieser Welt nachsinnt, desto näher wird er bei Gott sein und tiefen Frieden im Geist erfahren. Täglich habe ich den Tod vor Augen (1 Kor 15,31), sagt der Apostel Paulus. Das bedeutet, jeden Tag fühle ich mich so, als wäre ich nicht in der Welt. Deshalb fühlte er sich täglich im Geist wie ein Bewohner des Himmels. Als der Folterer Faustinos den hl. Theodulos fragte: „Ist das Leben nicht besser als ein gewaltsamer Tod?“, antwortete der hl. Theodulos: „So ist es, ich denke auch, daß das Leben besser als der Tod ist. Deshalb entschied ich mich, dieses sterbliche und vorübergehende Leben auf der Erde zu verachten, damit ich am ewigen Leben teilhaben kann.“
Laßt uns nachdenken über die Auferstehung des Herrn Jesus:
1. Wie die Erde bei Seiner Rückkehr in den Körper bebte, wie dies auch geschehen war, als Er Seinen Körper verließ;
2. Wie die Engel in das Grab hinunterstiegen, um Ihm zu dienen, wie sie es stets getan hatten, wenn Er es erlaubte.
Über die Erfüllung der Prophezeiung
Du wirst meine Seele nicht in der Unterwelt lassen,
noch Deinem Frommen zu sehen geben Verderben. (Ps 15,10)
Dies sind die hellstrahlenden prophetischen Worte des vom Geist Gottes inspirierten Sehers göttlicher Geheimnisse. David spricht sie über Christus den Herrn, über Seine Seele und Seinen Leib, d. h. über das, was an Ihm menschlich ist. Daß sich diese Worte auf den auferstandenen Christus bezogen, wurde vom Apostel Petrus in seiner ersten Predigt unmittelbar nach dem Herabkommen des Heiligen Geistes bezeugt: Denn Du gibst mich nicht der Unterwelt preis, noch läßt Du Deinen From-men die Verwesung schauen (Apg 2,27); denn er sagt, der Prophet David starb und wurde begraben, und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag (2,29). Es ist nicht möglich, daß sich diese Worte auf David beziehen, obwohl sie David spricht, als seien sie von ihm und würden sich auf ihn beziehen; doch sie beziehen sich auf einen Nachkommen dem Fleisch nach. Davids Leib ist verwest wie der all seiner Nachfahren. Christus aber ist Davids Nachkomme dem Fleisch nach, Der weder im Hades blieb, noch sah Sein Leib die Verwesung. Er sagte dies also vorausschauend auf die Auferstehung des Messias (Apg 2,31). Wahrlich, eine leuchtende Prophezeiung, eine wundervolle Voraussage! Wie unverständlich und sinnlos müssen diese Worte allen hebräischen Auslegern der Psalmen vor der Auferstehung Christi geklungen haben! Als das Siegel vom Grabstein abfiel, fiel auch das Siegel von vielen dunklen und geheimnisvollen Prophezeiungen ab. Christus ist auferstanden, und das Verborgene wird bekannt. Das Grabessiegel wird nicht nur von Seinem Leib entfernt, sondern auch von zahlreichen prophetischen Worten und Visionen. Christus ist auferstanden, und die Worte der Prophezeiung auferstehen. Durch Seinen Abstieg in den Hades führte der Herr die Seelen unserer gerechten Vorfahren und der Propheten in das Licht des Himmels, und durch Seine Auferstehung brachte Er ihre Worte und Visionen in das Licht des Verstehens und der Wahrheit.
Christus ist auferstanden, und alles Gute und Gerechte und Wahre vor und nach dem Auferste-hungsmorgen ersteht mit Ihm.
O Auferstandener Herr, würdige auch uns, unter den auferstandenen Einwohnern Deines ewi-gen Reiches zu sein. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.