11. Mai nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hll. Apostelgleiche Kyrill (Kyrillos oder Kirill) († 869) und Method (Methodios) († 885); hl. Hieromärt. Mokios († 295); hl. Nikodim, Erzbischof von Peć († 1325); sowie Gedenken der Weihe der Stadt Konstantinopel (11. 5. 330); hl. Apostelgleicher Rotislav, Fürst v. Großmoravien († 870); hl. Sofronij, Einsiedler im Kiever Höhlenkloster (13. Jh.); hl. Neumärt. Olympia, Äbtissin v. Mytilene († 1235); hl. Iosif, Metropolit v. Astrachan († 1671); hl. Märt. Akakios von Moesia; hl. Christesias, genannt Christophoros, von Garesja, Georgien († 1771); hll. Neomärtt. Dioskouros u. Argyros v. Thessaloniki († 1808); hl. Bessarion, Erzbischof v. Larissa; hl. Cathan von Bute (6. Jh.); hl. Asaph, Bischof von Llanelwy, Wales (6. Jh.); hl. Comgall, Gründer und Abt v. Bangor († ca. 603); hl. Wiro, irischer Missionsbischof in den Niederlanden, in Limberg († 710).
1. Die hll. Apostelgleichen Kyrill (Kyrillos) und Method (Methodios) waren Brüder aus Thessalo-niki. Sie hatten adlige und wohlhabende Eltern namens Leo und Maria. Der ältere Bruder Method verbrachte zehn Jahre als Offizier unter den makedonischen Slaven und lernte so die slavische Sprache. Danach zog sich Method auf den Berg Olympos zurück und widmete sich dem mönchi-schen Leben der Askese. Später schloß sich ihm Kyrill (Konstantinos) dort an. Als Kagan, der König der Chasaren, Kaiser Michael III. um Verkünder des christlichen Glaubens bat, wurden auf Befehl des Kaisers diese beiden Brüder ausfindig gemacht und zu den Chasaren gesandt. Sie überzeugten König Kagan vom Glauben, tauften ihn zusammen mit einer großen Zahl seiner Hauptleute und einer noch größeren Menge aus dem Volk. Nach einer gewissen Zeit kehrten sie nach Konstantinopel zurück, wo sie das slavische Alphabet zusammenstellten, das aus achtunddreißig Buchstaben besteht, und gingen daran, die kirchlichen Bücher aus dem Griechischen ins Slavische zu übersetzen. Auf Ersuchen des Fürsten Rastislav reisten sie nach Moravien, wo sie den frommen Glauben verbreiteten und festigten, Bücher vervielfältigten und sie an die Priester verteilten, um die Jugend zu lehren. Auf Bitte des Papstes reiste Kyrill nach Rom, wo er krank wurde und am 14. Februar 867 starb. Daraufhin kehrte Method nach Moravia zurück und mühte sich bis zu seinem Tod, den Glauben an Christus unter den Slaven zu stärken. Er entschlief im Herrn am 6. April 885. Seine Schüler, die „Fünf Jünger“ mit dem hl. Klemens (Kliment), dem Bischof als Haupt, überquerten die Donau und gingen hinunter in den Süden bis nach Makedonien, wo sie von Ochrid aus ihr Werk unter den Slaven, das unter Kyrill und Method begonnen hatte, fortsetzten.
2. Der hl. Hieromärtyrer Mokios war von Geburt Römer und Priester in Amphipolis, einer Stadt in Makedonien. Er erlitt das Martyrium unter der Herrschaft Diokletians. Durch das Gebet zerstörte er die Statue des Gottes Dionysos, was einige Heiden gegen ihn aufbrachte, andere bekehrte er zum Glauben. Er wurde um Christi willen im Jahr 295 enthauptet.
3. Der hl. Nikodim, Erzbischof von Peč. Dieser große Hierarch war ein gebürtiger Serbe. Er widmete sich der Askese auf dem hl. Berg Athos und war Abt des Klosters Chilandar. Nach dem Tod von Sava III. wurde er zum Erzbischof „von ganz Serbien und der Küstenländer“ im Jahr 1317 gewählt. Nikodim krönte König Milutin im Jahr 1321. Er übersetzte das Typikon von Jerusalem ins Serbische. In der Einleitung dieses Buches sagt Nikodim: „Der allmächtige Gott, Der unsere Schwä-chen kennt, wird uns Stärke im Geist geben, doch nur, wenn wir uns zuerst selbst bemühen.“ Er liebte aufrichtig das asketische Leben und mühte sich, es im ganzen serbischen Land zu stärken. Er arbeitete unermüdlich daran, die Häresie der Bogomilen auszutilgen und den orthodoxen Glauben zu stärken. Er entschlief im Herrn im Jahr 1325. Seine wundertätigen Reliquien ruhen im Kloster Peč.
Der heilige Kyrill
Der Moslemführer fragte Kyrill:
„Welche Art von drei Personen kann denn in Gott sein?
Wenn Gott einer ist, warum sind dann drei Personen?
Unser Gott ist einer, deiner ist drei!“
Kyrill antwortet: „So ist es nicht, nicht so,
Sondern wie die leuchtende Sonne, die zu Mittag wärmt,
Und Licht, Hitze, ihren Lauf besitzt.
Dies ist ein blasses Bild der Heiligen Dreiheit, das heißt,
Eine im Wesen, drei in den Personen.
Durch Christus wurde diese Wahrheit offenbart.
Niemals wird sie ein sterblicher Mensch begreifen,
Gott Selbst offenbarte sie; so lehrt es die Kirche.“
Im Lager der Sarazenen wurde der hl. Kyrill gefragt: „Ist es möglich, als Christ Krieg zu führen und zugleich Gottes Gebot zu erfüllen, für die Feinde zu beten?“ Darauf erwiderte der hl. Kyrill: „Wenn in einem Gesetz zwei Gebote niedergeschrieben sind, die der Mensch erfüllen soll, welcher Mensch erfüllt dann das Gesetz besser – derjenige, der ein Gebot erfüllt oder derjenige, der beide erfüllt?“ Daraufhin antworteten die Sarazenen: „Zweifellos derjenige, der beide erfüllt.“ Der hl. Kyrill fuhr fort: „Christus unser Gott gebietet uns, zu Gott für all jene zu beten, die uns verfolgen, und ihnen Gutes zu tun; doch Er sagte uns auch: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt (Jh 15,13). Und daher erdulden wir die Verletzungen, die uns unsere Feinde persönlich zufügen und beten für sie; doch als Gemeinschaft verteidigen wir einander und lassen füreinander unser Leben, damit ihr nicht die Seelen unserer Brüder zusammen mit ihren Leibern in die Sklaverei führt und sie leiblich und seelisch tötet.“
Laß uns nachdenken über das Wirken des Heiligen Geistes an den Aposteln:
1. Wie Er aus Einfältigen Weise machte;
2. Wie Er Menschen, die sich nicht auszudrücken wußten, beredt machte.
Über den unwiderstehlichen Willen Gottes
Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an Ihn denken und nicht mehr in Seinem Namen sprechen!,
so war es mir, als brenne in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen
in meinem Inneren. Ich quälte mich, es auszuhalten, und konnte es nicht.
(Jer 20,9)
Wenn noch jemand daran zweifelt, daß Gott durch die Propheten sprach, möge er dieses Bekenntnis des großen Propheten hören, und er wird keine weiteren Zweifel mehr haben. Der Prophet bekennt, daß er entschieden hatte, nicht mehr im Namen des Herrn zu sprechen. Weshalb? Weil nur so wenige seine Worte beachteten und umkehrten, und der Prophet hatte als Folge davon so viel Hohn und Spott täglich erduldet. Doch als er entschied, von nun an zu schweigen – gelang es ihm, dies auch zu tun? Nein, denn ich quälte mich, es auszuhalten und konnte es nicht mehr. Mit unwiderstehlicher Kraft drängte ihn der Heilige Geist zum Sprechen, und er mußte sprechen. Es ist letztlich nicht Sache des Propheten, ob er sprechen möchte oder nicht oder was er zu sagen hat. Das ist Sache des Allmäch-tigen Geistes Gottes. So wurde die ganze Heilige Schrift geschrieben; nicht gemäß dem Willen des Menschen, nicht durch den Geist des Menschen, sondern durch den Geist Gottes.
Wie das Wort Gottes wahrgenommen wird, wenn es dem Propheten vom Geist Gottes eingegeben wird, beschreibt Jeremia aus eigener Erfahrung: Es war mir, als brenne in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen in meinem Inneren. Das bedeutet, er war von Gott dem Allmächtigen inspi-riert. Unter solchem unangenehmen inneren Druck – wie der Druck eines im Inneren eingeschlos-senen Feuers – schrieben die Heiligen Gottes ihre Schriften nieder. Und viele von ihnen schrien auf: Ich quälte mich, es auszuhalten, aber ich konnte es nicht. Wer kann sich dem Geist Gottes ungestraft und schadlos entgegenstellen? Wer kann Ihm widerstehen, wenn Er etwas zu sagen oder zu tun wünscht?
O, meine Brüder, dem Wirken des Heiligen Geistes kann man nicht widerstehen!
O Geist des Allmächtigen Gottes, führe uns unwiderstehlich auf den Weg der Rettung. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.