20.04.2024

07.04.2024

Gedenken

07. April nach dem Kirchenkalender

Gedenken: hl. Georg der Bekenner († 816); hl. Nil Sorskij († 1508); hl. Märtyrer Kalliopios († 304); hl. Daniil v. Perejaslavl’ († 1540); hl. Gregor der Sinait (auch 8. August); sowie hll. Märtt. Rufinos, Diakon, Aquilina und 200 Soldaten in Sinope († 310); hl. Serapion v. Ägypten, Mönch (5. Jh.); hl. Levkij, Abt v. Volokolamsk († 1492); Erhebung der Gebeine d. hl. Serapion, Erzbischof v. Novgorod; hl. Hieroneumärt. Alexij Andronnikov († 1918); hl. Sabas v. Kalymnos († 1948).

1. Der hl. Georg (Georgios) der Bekenner. Wegen seiner großen Tugenden, die er durch lange und schwierige Askese erlangte, wurde Georg zum Metropoliten von Mytilene gewählt und eingesetzt. Dieser Heilige leitete seine gläubige Herde mit Klugheit und Eifer bis ins hohe Alter. Als die Verfolgung unter Leo V. dem Armenier losbrach, der die heiligen Ikonen zerstörte, und er diesen heiligen Altvater nach Konstantinopel zu einer Bischofsversammlung beorderte, deren Ziel darin bestand, die Verehrung der Ikonen abzuschaffen, lehnte es Georg nicht nur ab, den Wunsch des boshaften Kaisers zu erfüllen, sondern er erhob sich zusammen mit anderen mutigen Bischöfen zur Verteidigung der heiligen Ikonen. Er wurde dafür nicht nur verhöhnt, sondern durch den Kaiser auch nach Cherson verbannt. Dort erduldete er in den verbliebenen Jahren seines Lebens alle Arten von körperlichen Drangsalen und Entbehrungen. Im Jahr 816 starb er und ging ins ewige Leben ein. Aufgrund seiner großen Heiligkeit und Liebe zum Herrn Jesus war Georg ein großer Wundertäter, sowohl während seines Lebens als auch nach seinem Heimgang.

2. Der gottgeweihte Nil Sorskij ist einer der größten Väter der Russischen Kirche. Er war in Rußland der Gründer jener Richtung des klösterlichen Lebens, die die Lebensweise in Skiten bevorzugt [statt in großen Klöstern]. Er entschlief in Frieden im Jahr 1508. Seine Reliquien ruhen im Sorskij-Kloster. Seine „Lebensregel“ für die „Skiten“-Lebensweise stellt ein erstklassiges Werk des geistlichen und praktischen Lebens des Mönches dar.

3. Der hl. Märtyrer Kalliopios war der einzige Sohn, den Gott einem Senator aus Perge in Pamphy-lien gewährt hatte, nachdem der Senator viele Tränen im Gebet vergossen hatte. Von früher Jugend an lehrte ihn seine Mutter, Gott zu achten und ein reines Leben zu führen. Kalliopios war noch ein junger Mann, als eine schreckliche Verfolgung unter der Herrschaft des Kaisers Maximian begann. Um ihn vor dem Tod zu bewahren, brachte ihn seine Mutter auf ein Schiff, gab ihm einen ausreichenden Betrag an Geld und ließ ihn nach Pompeiopolis fahren. Doch Gott plante es in Seiner Vorsehung anders. Als sie in Pompeiopolis landeten, geriet er in eine polytheistische Feier. Als es Kalliopios ablehnte, an diesem lächerlichen Fest teilzunehmen, wurde er von der irrsinnigen Schar zum Kommandanten Maximus gedrängt, vor dem Kalliopios bekannte, er sei Christ. Der Komman-deur befahl, Kalliopios mit Bleistöcken zu schlagen und mit Feuer zu versengen. Mit Wunden übersät, warfen sie ihn ins Gefängnis. Als Theoklea von den Martern ihres Sohnes erfuhr, verteilte sie ihren ganzen Besitz an die Armen und Bedürftigen, und mit einer armseligen Summe an Geld eilte sie zu ihrem Sohn ins Gefängnis. Als Theoklea das Gefängnis betrat, verbeugte sie sich vor ihrem Sohn und verband seine Wunden. Schließlich verhängte der Kommandeur das Todesurteil. Kalliopios sollte den Tod am Kreuz sterben. Freude und Schmerz vermischten sich im Herzen der Mutter. Als sie ihren Sohn zum Hinrichtungsplatz brachten, steckte sie den Henkern fünf Goldstücke zu, daß diese ihren Sohn nicht wie den Herrn kreuzigten, sondern umgekehrt. Theoklea tat dies aus Demut dem Herrn gegenüber. Kalliopios wurde am Heiligen Donnerstag mit dem Kopf nach unten gekreuzigt. Seine Mutter stand neben dem Kreuz und lobte den Herrn. Als sie am zweiten Tag den leblosen Leib ihres Sohnes vom Kreuz nahmen, fiel sie über ihren Sohn und starb. So traten diese beiden zusammen vor den Thron des Königs der Herrlichkeit. Sie litten ehrenvoll im Jahr 304.

4. Der gottgeweihte Daniil von Perejaslavl’. Daniel führte eine einzigartige Askese aus, jene, für die Toten zu sorgen. Immer wenn er hörte, jemand sei zu Tode erfroren oder auf irgendeine andere Weise gestorben, eilte Daniil dorthin, um ihn würdig zu bestatten und Gebete zu Gott für ihn darzu-bringen. Er entschlief in Frieden im Jahr 1540. Seine Reliquien blieben unversehrt.

5. Der gottgeweihte Gregor der Sinait. Ein großer Heiliger und Asket vom Berg Athos und Sinai (auch 8. August).

Lobeshymne

Der heilige Märtyrer Kalliopios

„Kalliopios, Kalliopios,
Geh fort von hier! Dorthin, wo kein Tod ist!“
So sprach seine Mutter zu ihm und nahm Abschied,
Ein Schicksal erträumte sie sich für ihn.
Kalliopios aber, der stattliche Jüngling,
Erklärte seinen Glauben vor dem Befehlshaber:
„Christus ist mein Leben, der Weg, die Wahrheit,
Christus ist mein Verlangen: mein einziges Verlangen!“
Zur Kreuzigung führten sie Kalliopios,
Hinter ihm drängte sich die Menschenmenge.
Er, bleich und friedlich, fest gebunden,
Ging ruhig, grausam gemartert.
Seine Mutter flüsterte ihm zu: „Kalliopios!“
„Ich reise dorthin, Mutter, wo kein Tod ist!“
Märtyrer Christi, glorreicher Märtyrer,
Das Kreuz empfing er, schwer und kopfüber.
Über den toten Leib beugt sich die Mutter:
In Tränen badet sie Kalliopios
Und flüstert leise: „Kalliopios!“
„Hier bin ich, Mutter, wo kein Tod ist!“ 

Betrachtung

„Seelenführer sollten sich von ihrer Herde in dem Maß unterscheiden, wie sich ein Hirte von seinen Schafen unterscheidet.“ So spricht der hl. Isidor von Pelusium in seinem Kommentar zum Ersten Brief an Timotheus. Das Leben eines Priesters dient immer als Beispiel, sei es zum Guten oder zum Schlechten. Durch ein gutes Leben bestätigt der Priester das Evangelium, durch ein schlechtes bestreitet er es. Keiner sonst ist in einer solchen Position, das Evangelium zu bestätigen oder zu bestreiten, wie ein Priester durch sein Leben. Ein guter Priester unterscheidet sich durch seine Taten von einem schlechten nicht weniger als ein Hirte von einem Wolf. Daher wird ein Teil der Priester bei den Söhnen Gottes sein und ein Teil der Priester bei den wilden Tieren der Finsternis. Gute Hir-ten der Kirche waren sogar bei ihrem letzten Atemzug um ihre Herde besorgt, die sie zurückließen. Auf seinem Sterbebett betete der hl. Joseph der Hymnograph zu Gott: „Bewahre Deine Herde, o Sohn Gottes, die Deine Rechte geschaffen hat, und beschütze sie bis zum Ende der Zeit. Hilf den geliebten Söhnen Deiner Kirche. Gib der Braut (der Kirche) ewigen Frieden und sturmlose Ruhe.“ Und der hl. Antipas betete, als er in einem kupfernen, rotglühend erhitzten Ochsen brannte: „Nicht nur mich, sondern auch all jene, die nach mir kommen, mache zu Teilhabern Deiner Barmher-zigkeit.“  

Zum Nachdenken

Laßt uns nachdenken über die Auferstehung des Herrn Jesus:
1. Wie die Myrrhentragenden Frauen zu Seinem Grab kamen, um Ihn mit Myrrhe und Aloe zu salben – Ihn, Der der frische Duft des Himmels und der Erde ist;
2. Wie der Engel ihnen die Auferstehung des Herrn offenbarte, indem er sprach: Was sucht ihr den Lebenden unter den Toten? (Lk 24,5)

Homilie

Darüber, den Lebenden unter den Toten zu suchen

Was sucht ihr den Lebenden unter den Toten? (Lk 24,5)

Der Engel Gottes fragte die Myrrhentragenden Frauen, als wäre er erstaunt: Was sucht ihr den Lebenden unter den Toten? Als wollte jener Zeuge Gottes und Seiner Kraft zu ihnen sagen: Wie konntet ihr euch auch nur einen Augenblick vorstellen, daß Er zur Beute des Todes werden könnte? Wißt ihr nicht, daß Er die Quelle des Lebens ist? Wißt ihr nicht, daß alles Leben durch Ihn geschieht und kein lebendes Geschöpf auch nur einen Tropfen Leben aus irgendeiner anderen Quelle entleihen kann? Hat Er euch nicht auf Erden Seine Herrschaft über den Tod hinreichend offenbart? Wer gab dem toten Lazarus Leben? Wer entzog dem unfruchtbaren Feigenbaum das Leben?
O meine Brüder, laßt uns aufhören, den Lebenden unter den Toten zu suchen. Wenn es unter uns noch solche gibt, die den Lebenden unter den Toten suchen, dann mögen sie von dieser seelenzerstörerischen Tätigkeit ablassen. Es ist die eitle Mühe der Hebräer und Heiden und der anderen Nicht-Christen. Wir wissen, daß der Herr, der Spender des Lebens, nicht im Grab ist, sondern auf Seinem Thron im Himmel. Wenn der Geist nicht durch die Sünde verfinstert ist, schaut er hinauf in den Himmel und sieht das Grab nicht; doch der Geist, der von der Sünde verfinstert ist, schaut in das Grab und sieht den Himmel nicht. Sünde und Tugend lenken den geistigen Blick des Menschen und offenbaren dem Menschen ihre eigenen, einander entgegengesetzten Welten. Die Sünde wendet die Augen des Geistes zur Erde und offenbart das Reich des Verderbens. Die Tugend erhebt die Augen des Geistes zum Himmel und offenbart ihm das Reich der Unsterblichkeit und den auferstandenen Christus als König dieses Reichs.
O meine Brüder, laßt uns das Leben nicht in der Schöpfung suchen, sondern beim Schöpfer. Und laßt uns nicht die noch größere Sünde begehen, den Schöpfer im Grab der Schöpfung oder den Erleuchtenden, Unsterblichen in der Dunkelheit des Todes zu suchen.
O Herr Jesus, Sieger über den Tod, wir rufen zu Dir: Erhebe auch uns zum ewigen Leben aus der Verwesung und der Dunkelheit des Todes. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.

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20.04.2020
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Quelle: Hl. Nikolaj Velimirovic, Der Prolog von Ochrid, ins Deutsche übertragen von Johannes A. Wolf, Apelern 2009; 2., verbesserte Auflage 2017, herausgegeben von der Serbischen Orthodoxen Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland, erschienen im Verlag Orthodoxe Quellen und Zeugnisse, D-31552 Apelern (www.orthlit.de).