21. April nach dem Kirchenkalender
Gedenken: hl. Hieromärtyrer Januarius und andere mit ihm († 305); hl. Hieromärtyrer Theodor und andere; sowie hll. Märtt. Isaak, Apollo und Kodratos v. Nikomedia († 303); hl. Maximianos, Patriarch v. Konstantinopel († 434); Erhebung der Reliquien (1999) des hl. Feodor v. Sanaxar († 1791); hl. Benno, Abt v. Clynnog, England († ca. 640); hl. Maelruda von Apur Crossan († 722).
1. Der hl. Hieromärtyrer Januarius und andere mit ihm. Dieser Heilige war Bischof von Benevento in Italien. Während der Verfolgung unter Maximian wurde Januarius vor Gericht gebracht und auf verschiedene Weise gefoltert, was er unerschütterlich und geduldig ertrug. Als sie ihn ins Feuer warfen, wurde das Feuer durch unsichtbaren Tau abgekühlt, und der Märtyrer stand unbeschadet inmitten der Flammen und sang Gott den Lobpreis. Dann zerfleischten sie seinen Leib mit eisernen Bürsten, bis die Knochen weiß herausleuchteten. Auch dies ertrug der Märtyrer unschuldig und geduldig. Sein Diakon Festus und der Lektor Desiderius wurden Zeugen der Leiden des Märtyrers und weinten um ihren geistigen Vater. Dann banden sie die beiden mit Bischof Januarius zusammen, brachten sie in die Stadt Puteoli [nahe Neapel] und warfen sie ins Gefängnis. In demselben Gefängnis befanden sich um Christi willen der Diakon Sosius von Miseno und der Diakon Proculus von Puzzuoli, sowie zwei christliche Laien namens Eutychius und Akutius. Am folgenden Tag wurden alle sieben den wilden Tieren vorgeworfen. Doch die Tiere berührten sie nicht. Sie wurden enthauptet, und die Christen der Stadt Neapel trugen insgeheim den Leib des hl. Januarius in ihre Stadt und begruben ihn ehrenvoll in der Kirche. Bis zum heutigen Tag sind zahlreiche Wunder am Grab dieses Heiligen geschehen. Unter den vielen Wundern ist eines besonders in der Erinnerung geblieben: Eine arme Witwe, deren einziger Sohn gestorben war, nahm die Ikone des hl. Januarius aus der Kirche und legte sie auf den Körper ihres toten Sohnes. Sie weinte und betete zu dem Heiligen, und ihr Sohn wurde wieder lebendig. Der hl. Januarius litt ehrenvoll im Jahr 305.
2. Der hl. Märtyrer Theodor und andere mit ihm. Theodor litt für den Glauben Christi in Perga in Pamphylien unter der Herrschaft des Antonios. Theodor war jung und gutaussehend. Als ihn der Gouverneur dieser Provinz zusammen mit anderen jungen Männern wählte, die ihm vom Kaiserhof gesandt wurden, um ihm zu dienen, widersprach Theodor und erklärte, er sei Christ. Deswegen wurde er vielfältigen Martern ausgesetzt und dann ins Feuer geworfen. Doch aus dem Boden sprudelte Wasser auf und löschte das Feuer. Der Gouverneur führte dies auf irgendeine Zauberei zurück; doch der Märtyrer sagte: „Dies ist nicht das Werk meiner Kraft, sondern Christi, meines Gottes. Wenn du die Kraft deiner Götter kennenlernen willst, entzünde ein zweites Feuer, wirf einen deiner Soldaten hinein, und dann wirst du, so hoffe ich, ihre Kraft sehen und die allmächtige Kraft meines Gottes.“ In der Tat wollte der Gouverneur einen seiner Soldaten ins Feuer werfen, doch diese baten ihn aus Furcht, an ihrer Stelle den heidnischen Priester Dioskoros hineinzuwerfen. Der heidnische Priester Dioskoros flehte daraufhin den Gouverneur an, doch die Götzenstatuen des Zeus und die anderen Götzen hineinzuwerfen und, wenn sie Götter wären, würden sie sich selbst leicht retten. Dioskoros sagte dies, denn er hatte sich insgeheim seinem Christus zugewandt, seit er das Wunder gesehen hatte, das dem hl. Theodor widerfahren war. Als der Gouverneur dies erfuhr, verurteilte er Dioskoros zum Tod durch Verbrennen. Ebenso wurden der hl. Theodor und die beiden Soldaten namens Sokrates und Dionysios dem Tod übergeben, sowie Theodors Mutter Philippa. Theodor wurde gekreuzigt und hauchte am dritten Tag den Geist aus. Sokrates und Dionysios wurden mit Speeren durchstoßen und Philippa enthauptet. Alle wurden gekrönt mit den Kränzen der Herrlichkeit im Reich Gottes.
Der heilige Theodor der Märtyrer
„Ich diene dem einen König, und einem anderen kann ich nicht dienen;
Ich diene dem Lebendigen Christus, dem Herrn und Gott!“
So sprach Theodor zum römischen Gouverneur.
Der Gouverneur sah ihn an wie ein schönes Bild,
Und begann ihm zuerst ruhig abzuraten,
Doch alle Ratschläge blieben vergeblich.
In einen Brennofen mit zwei Gefährten wurde Theodor geworfen,
Sein Mund aber war erfüllt von Psalmen.
Mitten im Feuer betete Theodor zu seinem Herrn,
Daß er vor seinem Tod seine Mutter noch einmal sähe.
„Nach Deiner Barmherzigkeit tue das für mich!“
Und die Mutter erschien im Ofen ihrem Sohn,
Einander sagten sie, was zu sagen war.
Philippa, die betagte Mutter, ließ der Gouverneur kommen,
Und die Greisin antwortete ihm gehorsam.
„Ich rief dich“, sagte er, „um deinem Sohn zu raten,
Öffentlich den Nazarener zu verleugnen
Und die Götter des Römischen Reichs anzuerkennen,
Wenn du wünschst, daß dein Sohn nicht stirbt.“
Und Philippa sagte: „Bevor ich ihn gebar,
Betete ich zu Gott: Herr, erbarme Dich!
Und als Antwort empfing ich, ich werde leben,
Bis ich meinen Sohn für Christus gekreuzigt sähe.
Und nun, deshalb bin ich dem Tod gegenüber gleichgültig,
Für unser beider Tod danke ich Gott.“
„Bewache dein Herz!“, sagten die erfahrenen Asketen der Frühzeit. Und Vater Johannes von Kronstadt sagt in unseren Tagen dasselbe: „Das Herz ist von feiner Art, von leichter, geistiger Beschaffenheit und von Natur aus himmlisch. Bewache es. Belaste es nicht zu sehr; mach es nicht irdisch. Sei äußerst zurückhaltend im Essen und Trinken und im allgemeinen in bezug auf leibliche Annehmlichkeiten. Das Herz ist der Tempel Gottes, und Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben (1 Kor 3,17).“ Die spirituelle Erfahrung der frühen und der heutigen Zeit sind identisch – unter der Voraussetzung, daß das Bekenntnis des Glaubens identisch ist. Die himmlische Erkenntnis, zu der die alten Asketen gelangten, unterscheidet sich auf keine Weise von der himmlischen Erkenntnis, zu der die modernen Asketen gelangen. Denn wie Christus Derselbe heute wie gestern ist, so ist auch die menschliche Natur dieselbe. Und das Wichtigste: auch das Herz des Menschen ist dasselbe geblieben, und nichts kann es zufriedenstellen als die Herrlichkeit und Macht und der Reichtum Gottes.
Laßt uns nachdenken über den auferstandenen Herrn Jesus:
1. Wie Er, als Er den Aposteln erschien, jedem von uns erschien;
2. Wie Seine Auferstehung der Beweis des ewigen Lebens und die Ankündigung des ewigen Lebens für die ganze Menschheit ist.
Über Christus in den Herzen der Gläubigen
Durch den Glauben wohne Christus in euren Herzen.
(Eph 3,17)
Derjenige, der Christus nur auf seiner Zunge hat, hat Ihn nicht. Auch derjenige, der Christus nur auf dem Papier hat, hat Ihn nicht. Auch der nicht, der Ihn nur an der Wand hat. Und auch nicht jener, der Ihn im Museum hat. Derjenige jedoch, der Ihn im Herzen hat, hat Ihn wahrhaftig. Denn Christus ist Liebe, und der Thron der Liebe ist das Herz.
Wenn Christus in deinem Herzen ist, dann ist Er dein Gott. Wenn Er nur auf deiner Zunge ist – oder auf Papier, auf der Wand oder in einem Museum –, dann ist Er nur ein Spielzeug für dich, auch wenn du Ihn Gott nennst. Hüte dich davor, o Mensch, denn keiner spielt ungestraft mit Gott!
Das Herz ist dem Anschein nach ein kleines Organ, doch Gott kann in ihm wohnen. Und wenn Gott in ihm wohnt, ist es zum Überfließen gefüllt und nichts anderes kann darin Platz einnehmen. Wenn jedoch die ganze Welt darin wohnen wollte, aber ohne Gott, dann bliebe es leer.
Meine Brüder, möge Christus, der Lebendige und Auferstandene Herr in euren Herzen wohnen, um sie zu füllen bis zum Überfließen. Er kann auf keine andere Weise in eure Herzen eingehen und in ihnen wohnen als durch euren Glauben. Wenn ihr keinen Glauben habt, wird Christus nur auf eurer Zunge oder auf dem Papier bleiben – oder auf der Wand oder im Museum. Was nutzt euch das? Was nutzt es euch, wenn ihr das Leben auf der Zunge habt, aber Tod in euren Herzen? Denn wenn ihr in euren Herzen die Welt und Christus nur auf euren Lippen habt, dann habt ihr den Tod im Herzen und das Leben auf den Lippen. Wasser auf der Zunge hilft dem Durstigen nicht. Möge der Lebendige Christus in eure Herzen gelangen, und euer Durst wird durch die Wahrheit gestillt werden, und ihr werdet unaussprechliche Süße erfahren.
O Auferstandener Herr, reinige unser Herz von den todbringenden Gästen, die in ihm sind, und wohne Du Selbst in ihm, damit es lebt und Dich verherrlichen möge. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. Amen.